Wilhelmsburg, Mecklenburg-Vorpommern

Blockbohlenhaus

Die nördliche Hälfte des Kreises Uecker-Randow war bis in das 18. Jahrhundert nur dünn besiedelt. Die wenigen Ansiedlungen wurden meist während des 30jährigen Krieges zerstört und blieben auch nach dem Westfälischen Frieden wüst. Erst nachdem Pommern in Folge des Nordischen Krieg durch den Frieden von Stockholm 1720 an Preußen fiel, erfuhr die Region einen Aufschwung. Die beiden preußischen Könige Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich II. der Große förderten Pommern durch die Ansiedlung von Kolonisten aus den verschiedenen deutschen Ländern. Friedrich Wilhelm I. gründete Manufakturen und ermutigte Handwerker und Bauern, sich in Preußen niederzulassen. So entstand auch "Königsholland" in der Nähe von Pasewalk. Die Siedler aus Hinterpommern errichteten die Wände ihrer Häuser aus dicken Holzbohlen, wie sie es aus der alten Heimat kannten. Nur noch drei dieser Blockbohlenhäuser sind im Kreis Uecker-Randow erhalten. Das Holzhaus in Wilhelmsburg-Eichhof wurde 1744 auf einem Feldsteinsockel errichtet, seit 1810 ersetzen Wände aus Fachwerk den hinteren Teil. Das Gebäude ist nicht unterkellert, lediglich an der Rückseite befindet sich ein kleiner Kriechkeller. Die Fußbodendielen der Wohnräume liegen auf einem Nadelholzrost, der direkt auf den Sand gelegt wurde. Das Haus ist in zwei Wohneinheiten mit jeweils einer gemauerten Herdglocke unterteilt. Fast hätten die neuen Eigentümer 1995 das 24 Meter lange Haus abgerissen, denn als sie das Grundstück erbten, wussten sie nichts über die Bedeutung des halb verfallenen Bohlenhauses. Doch nachdem sie die Geschichte des Gebäudes kannten, war klar, dass hier ein Museum entstehen soll. Inzwischen sind Dach, Bohlen und Fachwerk des Hauses saniert, die Innenräume zeugen nun wieder vom Leben vergangener Zeiten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war in den Jahren 1997 bis 2000 an den durchgeführten Maßnahmen beteiligt.

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