Bürgerhaus
Hamburg, Hamburg

Bürgerhaus

Villa mit schönster Aussicht

Hamburg gilt unter vielen als schönste Stadt Deutschlands, unter Einheimischen sowieso und vor allem im Sonnenschein. Auch den soll es häufiger hier geben. Wenn das Wetter dann nicht typisch nordisch ist, gibt es kaum etwas Schöneres als an oder auf der Alster seine Zeit zu verbringen. Zehntausende Jogger umrunden dann täglich die circa 182 Hektar große Alster. Sie entstand 1190 unter Graf Adolf III. (1160-1225) durch Anstauung des gleichnamigen Flusses mit einem Damm, um als Mühlenteich für das Betreiben einer großen Kornmühle zu dienen. Die Bebauung um die Binnenalster ist heute vielfach geprägt von weißen Fassaden und kupfergedeckten Dächern gründerzeitlicher Büro- und Geschäftshäuser. Auch um die Außenalster herum finden sich auffällig prächtig gestaltete bürgerliche Repräsentationsbauten, so auch dieses spätklassizistische denkmalgeschützte Bürgerhaus.

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Spätklassizistischer Prunkbau von Ende des 19. Jahrhunderts

Wer hier wohnt, hat es geschafft. Und die, die schon lange hier wohnen, haben Glück gehabt, denn heute ist die Gegend um die Alster nach Berlin-Mitte die teuerste im Land. Seit 1923 ist das Bürgerhaus im Stadtteil St. Georg Sitz des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) und wird als Veranstaltungshaus genutzt. Das Denkmal entstand nach 1892. Bauherr war der Kaffeehändler Andreas Fahr - sein Monogramm schmückt bis heute die Front. Die in drei Achsen gegliederte Sandsteinfassade des dreistöckigen Baus ist prachtvoll im Stil italienischer Renaissance-Palazzi gestaltet. Im Inneren sind teilweise herrliche Stuckierungen erhalten, besonders im mit Putten und floralen Wand- und Deckenrahmungen ausgestatteten Festsaal im Erdgeschoss.

Sanierung war dringend erforderlich

Über einem hohen Sockelgeschoss mit Rustika und Rundbogenfenstern erhebt sich das Piano Nobile, die Beletage?. Ädikulen, kleine Vordächer mit ionischen Säulen und Dreiecksgiebeln rahmen die Rechteckfenster. Ein kräftiges Hauptgesims und einer mit Rundbildern geschmückten Balustrade bildet den Abschluss zum für den Betrachter unsichtbaren Dach. Der zentrale Zugang ist von einer Freitreppe und einem barock ausschwingenden Portikus betont, der im Obergeschoss Raum für einen Balkon mit durchbrochener Balustrade bietet. Auch im Detail ist der Bauschmuck aufwendig, so schmücken florale Eisengeländer den Zugang, Masken die Scheitel der Erdgeschossfenster und florale Manschetten die Säulen der Ädikulen im Hauptgeschoss.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Sanierung dieses spätklassizistischen Paradebaus an Hamburgs Alster, an dem der Zahn der Zeit stark genagt hatte. Die Sandsteinfassade musste dringend instandgesetzt, die Dachabdichtung inklusive Dämmung erneuert und der Schmutzwasserrückstau beseitigt werden.

Spätklassizistischer Repräsentationsbau aus dem späten 19. Jahrhundert. Förderung 2019 und 2023.

Adresse:
An der Alster
20099 Hamburg
Hamburg