Historisches Bürgerhaus

Den großen Stadtbrand überlebt

Das stattliche Bürgerhaus aus Fachwerk, das heute so idyllisch in einer Reihe Fachwerkhäuser inmitten Hofgeismars in der Nähe von Kassel steht, könnte viel erzählen. Nicht nur von dem regen Treiben auf dem Marktplatz vor seiner Tür. Als eines der wenigen Häuser hat es den großen Stadtbrand von 1636 überlebt. Und schon davor musste es zittern, als es im 30-jährigen Krieg (1618-48) mehrfach plündernde Horden an sich vorüberziehen sah. Es wurde wohl schon um 1560 gebaut, zu einer wirtschaftlich florierenden Zeit.

Außergewöhnlicher Schmuck

Das Haus ist anders als die vielen anderen Fachwerkhäuser, die sich in der Stadtmitte von Hofgeismar aneinanderreihen: Es sticht mit seiner Schmuckfassade hervor. Die waagerechten Balken seiner Stockwerke tragen Fächerrosetten. Diese waren in der Renaissance für Fachwerk äußerst beliebt. Eine jede Rosette formt einen Halbkreis, ähnlich wie die Muschelmotive in Steinbauten. Jedoch ist diese Art des Schmuckes eigentlich in Südniedersachsen und Westfalen beheimatet. In Nordhessen ist das Bürgerhaus am Hofgeismarer Markt das einzige dieser Art.

Zentrale Anlaufstelle und Kulturstätte

Das alte Bürgerhaus ist so geschichtsträchtig, dass es nur folgerichtig war, in seinem Erdgeschoss die Touristeninformation unterzubringen. Sie ist dort schon jetzt die zentrale Anlaufstelle für Besucher der Stadt. Das prachtvolle Fachwerkhaus dient zudem als Heimat für Kulturveranstaltungen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte 2017 die Sanierung der Außenfassade.