Die im Mai 1930 eröffnete Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunds (ADGB) in Bernau bei Berlin gilt als eines der wichtigsten Werke des Bauhausarchitekten Hannes Meyer. Inmitten einer Waldlichtung schuf der Bauhausdirektor und Nachfolger von Walter Gropius zusammen mit seinen Schülern und seinem Kollegen Hans Wittwer einen Komplex aus Lehr- und Verwaltungsgebäuden. Das Besondere an dem Ensemble ist ein durchgehender Glasgang, der alle Bereiche miteinander verbindet und neben gelben Ziegelsteinen, Stahl und Beton das beherrschende bauliche Element ist. Die Bundesschule gilt als wichtiges Beispiel der verwirklichten sozialpädagogischen Intentionen des Bauhauses am Ende der 1920er Jahre. Schon bei der Eröffnung am 4. Mai 1930 betonte Peter Graßmann, 2. Vorsitzender des ADGB, "dass in dieser Schule [...] so ziemlich das modernste angewandt und verwirklicht wurde, was die neue Baukunst überhaupt kennt." Die frei und einfühlsam in einen naturbelassenen Landschaftsraum komponierte Bundesschule war für die Zeitgenossen eine kleine Sensation. Schulbauten unserer Zeit wären ohne diesen Entwurf nicht zu denken. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich an den Instandsetzungsarbeiten des Lehrerhauses, des Wohnflügels am Hauptgebäude sowie der Aula im Schulgebäude seit 1995 beteiligt. Da die originalen Baupläne Meyers noch vorhanden sind, konnten alle Bauteile originalgetreu wiederhergestellt werden.
Adresse:
Fritz-Heckert-Straße
16321 Bernau
Brandenburg