Am Anfang deutscher Geschichten steht oft eine Sage, so auch bei der Burg Schlanstedt westlich von Magdeburg im Harzvorland. „Schlammstedt“ soll der alte Name sein: „by Slammstedt is sump und kot, do fand de grave sinen dod“ – bei Schlammstedt ist Sumpf und Kot (Schmutz), da fand der Graf seinen Tod. Im Jahr 933 soll der Ritter Stefan von Regenstein hier heldenhaft in der Schlacht gegen die Hunnen ertrunken sein – neben tausenden von Feinden und für den Sieg seines Königs Heinrich I. (876-936). Denn der hatte die Hunnenhorden auf Ihren Pferden mit Hilfe des Grafen in den Sumpf gelockt… um sie dort zu besiegen.
Witwe Theuthelinde hat zum Andenken ihres tapferen Gemahls eine kleine hölzerne Kapelle errichtet, das erste Gebäude von Schlanstedt. Später baute ihr Sohn westlich davon ein befestigtes Haus - die eigentliche Burg Schlanstedt. Ältester Bauteil ist der romanische Bergfried, dessen Zinnenkranz allerdings erst im 19. Jahrhundert entstand. Doch heute droht der einst schönen Burg große Gefahr.
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Neubau in der Renaissance
Vom mittelalterlichen, gotischen Ausbau zu einer Burg sind vermutlich noch Teile der Außenmauern erhalten. Ein weiterer Umbau erfolgte um 1524. In ihrer heutigen Gestalt stammt die Burg aus der Zeit von 1616/17, was auch die Renaissanceformen bezeugen. Das ungewöhnlich anmutende Denkmal präsentiert sich im 21. Jahrhundert als geschlossener Vierflügelbau, die Obergeschosse zum Innenhof bestehen teilweise aus Fachwerk - ungewöhnlich deshalb, weil der romanische Bergfried in die Mitte des südlichen Gebäudetrakts integriert wurde. Das mutet an, wie ein überdimensionaler Schornstein mit Zinnen.
Den Decken droht Einsturzgefahr
Aufgrund ihrer landschaftsprägenden Lage und ihres geschlossen erhaltenen Baubestands aus der Renaissance besitzt Burg Schlanstedt überregionale Bedeutung. Doch überall sind Risse im Mauerwerk sichtbar. Die Mauerkrone baucht aus und Teile der Decken sind einsturzgefährdet. Bitte unterstützen Sie die dringend nötigen Sicherungsarbeiten in diesem Jahr. Künftig soll Burg Schlanstedt als Museum, Hotel und Gaststätte der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
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Burgkomplex mit romanischem Bergfried, Umbau um 1524 und 1616/17, Förderung 2014-18
Adresse:
Burg
38838 Huy
Sachsen-Anhalt
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