Saarbrücken, Saarland

Christkönig Kirche

Das wertvollste Instrument im Bistum Trier

1925 reichten 56 Architekten einen Entwurf für einen Kirchenneubau im Saarbrückener Stadtteil St. Arnual ein. Durchgesetzt hat sich der Kölner Karl Colombo (auch Carl, 1875-1943). Er beschrieb den Stil der von ihm errichteten Christkönig Kirche als „eine gesunde Mitte zwischen gutem Altem und allzu stürmisch Modernem. Sie ist in einfachen, romanisierenden strengen Formen gehalten, die dem ganzen Bau einen ernsten kirchlichen Charakter geben. Der modernisierte romanische Stil zeigt Wucht und Kraft, aber kein Nachahmen, sondern ist in freier Auffassung ausgebildet.“ Unter dem Dach des 1927 bis 1929 entstandenen expressionistischen Sakralbaus befindet sich die registergrößte Orgel des Saarlandes und eines der wichtigsten Instrumente im Bistum Trier. Doch derzeit muss sie leider stummbleiben– zu groß sind die Schäden und Funktionsstörungen. Mit Ihrer Spende kann die wertvolle Orgel wieder bespielt werden!

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Traditionsbewusster expressionistischer Kirchenbau

Die Gründung der Kirche erfolgte 1927 auf 380 Eisenbeton-Bohrpfählen – erst in neun Metern Tiefe fand sich tragfähiger Boden. Trotzdem war die Bauzeit eher kurz. Bereits im Juli 1929 wurde der Bau eingesegnet und genutzt. Das Gotteshaus ist im sogenannten architektonischen Expressionismus gestaltet – eine Seltenheit, denn diese Epoche währte im Kirchenbau nur kurz.

Trotz der Verwendung von ausdrucksstarken modernen Spielformen zeigt sich bei der Christkönig-Kirche auch ein kirchenbauliches Traditionsbewusstsein. Gebaut ist sie in der Form einer dreischiffigen neunjochigen Basilika auf rechteckigem Grundriss mit einem vorgelagerten fünfeckigen Paradies mit Säulenumgang – frühchristliche Basiliken dienten als Inspiration für den Säulenumgang. Ein schmuckvoll bemalter Triumphbogen betont den gesonderten Chor – mindestens seit dem Mittelalter ist eine Trennung von Haupt- und Nebenchören im Kirchenbau gängig. Aufgrund der umgebenden Bebauung und der Straßen ist das Paradies wie ein Schiffsbug ,,angespitzt”. Errichtet wurde die Christkönig Kirche aus rotem, teils gelb geflammtem Sandstein, der in der Art von Buckelquadern gehauen ist. Dabei handelt es sich um „buckelartig“ nach außen gewölbte, meist nur grob behauene Steine eines Mauerwerks.

Mit den nur kleinen Fenstern und Schallöffnungen und ihrer kompakten Gestalt wirkt die Christkönig-Kirche fast wie eine Trutzburg. Schiff und Apsis haben eine verschieferte große Dachfläche mit einheitlicher Höhe, die oben und unten von kleinen Gauben unterbrochen wird. Auffällig ist der 58m hohe Turm, der nur zur Hälfte seines Grundrisses vor die Fassade und in den ummauerten Freiraum des Paradieses hervortritt. Bevor der Kupferhelm aufsitzt, ist die dort durchbrochene Turmmauer wie eine Treppe mit drei Stufen gestaltet. Auch die oberen Bereiche der beiden seitlichen Treppentürme sind in dieser Art ausgearbeitet. Das im Inneren in warmen Tönen gefasste Gotteshaus ist architekturhistorisch gesehen der einzige nach dem Zweiten Weltkrieg erhaltene Kirchbau von Colombo.

Orgel ohne Klang – bitte helfen Sie mit Ihrer Spende!

Ein besonderes Ausstattungsstück des Kirchenbaus ist die Orgel, 1933 von der Bonner Orgelbauwerkstatt Klais erbaut und in den 1950er und 1960er Jahren erweitert. Sie ist ein einzigartiges und kulturhistorisch wertvolles Monument einer abgeschlossenen Stilepoche des Orgelbaus. Mit seinen 71 Registern, den 4.836 Pfeifen und vier Manualen ist das die registergrößte Orgel des Saarlandes und des Bistum Trier. Eine Besonderheit der Orgel waren ein für die damalige Zeit übliches und architektonisch interessantes „Freipfeifenprospekt“ und das in zwei Werke aufgeteilte Schwellwerk als Auxiliarwerk. Die Orgel ist leider in keinem guten Zustand – unter anderem sind sämtliche Tonmembranen der Kegelladen und zahlreiche Bälgchen der Bälgchenladen sind zerschlissen, das Pfeifenwerk muss gereinigt und renoviert werden, ebenso bedarf der Spieltisch einer grundlegenden Renovierung. Diese Schäden und Funktionsstörungen machen einen zuverlässigen und sicheren Betrieb nahezu unmöglich. Lassen Sie die wertvolle Orgel wieder erklingen – mit Ihrer Spende!