Sie lässt die Herzen von Eisenbahnfans höher schlagen: Die Dampflokomotive Preußische T3 ist der Inbegriff einer Dampflok, vielfach in Modellen nachgebildet und lange Zeit auf den Schienen Deutschlands mit 250 PS und einer Spitzenleistung von 40 Stundenkilometern unterwegs. In Almstedt ist ein Exemplar von ihr mit dem Namen „Schunter“ beheimatet: Sie erhielt ihn, weil sie die ersten 30 Jahre ihrer Betriebszeit zwischen Fallersleben, Braunschweig, Derneburg und Seesen auf der Strecke entlang des gleichnamigen Flusses fuhr. Nicht mehr viele der großen Dampfloks, die auf den normalgroßen Schienen fahren können, sind erhalten.
Im Jahr 1901 wurde die Dampflok bei der Firma Hanomag in Hannover mit der Fabriknummer 3653 gebaut. Den Auftrag hierzu hatte die private Braunschweigische Landeseisenbahngesellschaft (BLE) erteilt, die mit der Eisenbahn den damals ländlich geprägten Nordosten des Herzogtums erschließen wollte. Die Lok fuhr auf den Braunschweiger Strecken, die nach und nach erweitert wurden, bis sie 1930 nach Thüringen an die Zuckerfabrik Walschleben verkauft wurde. 15 Jahre lang war sie im Dienst unterschiedlicher Betriebe, bis sie 1954 wiederum an eine Zuckerfabrik, diesmal nach Euskirchen, verkauft wurde. 1974 stellte diese die Maschine ab. 1976 erwarb die „Arbeitsgemeinschaft Historischen Eisenbahnen e.V.“ die Dampflok, die sie wieder betriebstüchtig machte und auf vereinseigenen Schienen als Museumsbahn weiterfahren ließ. Zu ihrem 100. Geburtstag im Jahr 2001 wurde die Schunter als erstes normalspuriges Schienenfahrzeug Niedersachsens unter Denkmalschutz gestellt.
Viele Teile wurden inzwischen erneuert, trotzdem musste die Dampflok aus Sicherheitsgründen stillgelegt werden, weil die Kesselwand im Stehkesselbereich zu dünn geworden war: Sie hätte im Betrieb dem Druck des Dampfkessels nicht mehr standgehalten. 2016 stellte man außerdem fest, dass mehrere der im Langkessel verbauten Rauchrohre anfingen, undicht zu werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte auch mithilfe von Spenden die aufwändige Reparatur: Alle Aufbauten, also das Führerhaus, Kohlenkästen, Rohre, Anbauteile etc. mussten zunächst demontiert werden, damit die 121 Rauchrohre ausgebaut werden konnten. Man musste den Kessel lösen, abheben und für den Transport verladen, um ihn dann in einem Fachbetrieb für Kesselbau reparieren zu lassen.
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