Erfurter Dom
Erfurt, Thüringen

Erfurter Dom

Eine der wenigen Kirchen, die nicht im Zweiten Weltkrieg fielen

Der Erfurter Dom ist einer der wenigen Kirchen in Deutschland, die den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg fast unbeschadet überstanden haben. Seit dem frühen Mittelalter erhebt sich auf dem Domberg die der Heiligen Jungfrau geweihte Kirche. Der Dom mit seinen unterschiedlichen Stilphasen prägt bis heute die Silhouette Erfurts auf dem Domhügel, zu dem auch die Kirche St. Severi und der Kreuzgang gehören. Ein erster Kirchenbau konnte hier für das 8. oder 9. Jahrhundert nachgewiesen werden. Nach dessen Einsturz 1153 begann der Neubau, der 1237 geweiht wurde. Der heutige Chor wurde 1349-72 errichtet - der Neubau des Langhauses erfolgte bis 1455.

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Exquisite Ausstattung

Den Erfurter Dom prägt seine überaus reiche Ausstattung. Die beiden ältesten Stücke stammen dem 12. Jahrhundert - der sogenannte Wolfram und die romanische Madonna aus Stuck, die beide um 1160 datieren. Beim Wolfram handelt es sich um die Bronze-Freiplastik eines Leuchterträgers, der vermutlich in der Magdeburger Gießhütte entstand und eine der ältesten freistehenden Bronzeskulpturen in Deutschland ist. Und die Madonna im Dom von Erfurt ist ein herrlich erhaltenes Stuckretabel.

Hoch oben im Erfurter Dom hängt Gloriosa, "Die Ruhmreiche" - so heißt die größte und bedeutendste Glocke des Denkmals. Knapp 11,5 Tonnen schwer, ist sie mit ihrer Höhe von 2,62 und ihrem Durchmesser von rund 2,50 Metern die größte, frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt.

Grabplatten und Forschungsprojekt

Doch gerade die ursprünglich 100 bis 150 Grabplatten aus den Jahren 1420-1560 zeichnen das Denkmal aus. Vom einst reichen und bedeutenden Bestand sind heute nur noch rund ein Dutzend im Dom und Kreuzgang erhalten. 2002 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz an eben diesen erhalten gebliebenen Grabplatten ein Forschungsprojekt. Dabei wurden arbeitstechnischer Charakteristika und die verwendeten Materialien untersucht.

Im Kern romanischer Bau mit gotischem Hochchor, 1349-72, Langhaus von 1455, Förderung 2002

Adresse:
99084 Erfurt
Thüringen