Der Speyerer Dom ist die größte romanische Kirche der Welt. Das soll auch das erklärte Ziel des salischen Königs und späteren Kaisers Konrad II. gewesen sein. Um 1025 veranlasste er den Baubeginn des Kaiser- und Mariendoms zu Speyer. Um die für den Bau benötigte Menge von Stein und Holz nach Speyer zu bringen, wurde extra ein Kanal vom Pfälzerwald zum Rhein gebaut. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört, erfuhr der beeindruckende Bau mehrere Umbauten, bis man im 19. Jahrhundert den romanischen Bau rekonstruierte. Die Vorhalle, die sogenannte "Kaiserhalle" am neoromanischen Westwerk benötigt jetzt Ihre Hilfe!
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Grablege der Salier
Weder Konrad II. (um 990-1036) noch sein Sohn Heinrich III. (1017-56) erlebten den Abschluss der Arbeiten. Heinrich III. stiftete zur Weihe des Hochaltars 1046 das Speyerer Evangeliar, in dem die vier Evangelien des Neuen Testaments kunstvoll ausgestaltet sind. Erst unter seinem Enkel Heinrich IV. (1050-1106) wurde der komplette Bau im Jahr 1061 geweiht. Doch knapp 20 Jahre danach ließ er den Dom halb abreißen, um ihn noch größer wieder aufzubauen. Nur wenige Teile und die alte Krypta blieben nahezu unberührt. 1106, im Todesjahr Heinrichs IV., war der neue Dom fertiggestellt: Mit einer Länge von 134 und einer Breite von 33 Meter war er eines der größten Bauwerke seiner Zeit.
Die Grablege des Herrschergeschlechts der Salier wurde mehrmals zerstört. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg wurde Speyer 1688 von Französischen Truppen besetzt und 1689 in Brand gesetzt. In der Folge fielen große Teile des Doms. Nur die Gräber der Salier blieben bis auf das Grab Heinrichs V. verschont, da sie sehr tief im Boden lagen. Man fand sie bei der Öffnung der Kaisergräber im Jahr 1900. Auch überlebte ein wertvolles Marienbildnis, da es in einem Schrein gelagert wurde.
Abgebrannt und wiederaufgebaut
1773 wurde die Basilika von Baumeister Franz Ignaz Michael Neumann in den alten Maßen wieder hergestellt. Den Westbau gestaltete er allerdings in barocken Formen. Von 1846-53 erfolgte die Ausmalung des Doms durch Johann Schraudolph im Auftrag König Ludwigs I. von Bayern. In der Zeit von 1854-58 entfernte man die barocke Fassade und rekonstruierte nach Plänen von Heinrich Hübsch den romanischen Westbau mit Türmen. Aufgrund seiner zahlreichen baulichen Veränderungen und Restaurierungen seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert der Bau auch die damalige Art der Denkmalpflege, die heute teils durchaus kritisch gesehen wird.
Seit 1981 steht die Domkirche St. Maria und St. Stephan auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser Salierbaus für die deutsche Geschichte. Doch nagt der Zahn der Zeit auch an einer Welterbestätte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte Arbeiten zum Erhalt des bedeutenden Bauwerks.
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Basilika mit Querschiff, Chor und Krypta sowie monumentalem Westbau, 1025-61, Umbau 1082-1106, 1773 Wiederaufbau von Michael Neumann, im 19. Jh. Umbauten, Förderung 2003-05, 2018, 2020
Adresse:
Domplatz
67346 Speyer
Rheinland-Pfalz
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