Dom St. Peter
Worms, Rheinland-Pfalz

Dom St. Peter

Der Streit der Königinnen am Kaiserdom

Was für eine Szene: Im Nibelungenlied streiten zwei Königinnen, Brünhild und Kriemhild, öffentlich und lautstark darüber, wer beim Kirchgang zuerst den Wormser Dom betreten darf und damit die Vorherrschaft über das Nibelungenland hat. Der heftige Konflikt endet sogar mit einem Mord! Die mittelalterlichen Autoren der bekannten Sage verorteten den schicksalshaften „Streit der Königinnen“ am Kaiserportal des Wormser Doms St. Peter, das heute am Schlossplatz liegt. Die historische Vorlage für Brünhild soll die Königswitwe Brunichildis (um 545-613) gewesen sein, deren Nachfolger Dagobert I. (625 -639) einen Kirchenbau auf den Grundmauern eines römischen Forums veranlasst haben soll – den Vorgängerbau des Doms St. Peter. Seit über 1000 Jahren thront der heutige Sakralbau als überragendes Wahrzeichen am höchsten Punkt der Wormser Innenstadt, 100 Meter über dem Meeresspiegel. Helfen Sie mit Ihrer Spende bei der Restaurierung des geschichtsträchtigen Bauwerks!

Spenden Sie für den Dom St. Peter zu Worms!


Höhepunkt romanischer Baukunst in Deutschland

Der Dom St. Peter ist das bedeutendste Bauwerk Wormser Romanik und einer der Höhepunkte der romanischen Baukunst in Deutschland. Errichtet wurde er vermutlich ab 1130, über den frühromanischen Fundamenten der Vorgängerkirche. Die doppelchörige, im gebundenen System gewölbte Basilika mit östlichem Querschiff besteht aus roten Sandsteinquadern. Jeweils zwei schlanke Rundtürme sind neben die Chöre gesetzt. Achteckige Zentraltürme betonen die Ostvierung und den Westchor. Hohe Rundbogenfenster, Lisenen – leicht vortretende, senkrechte Verzierungen an Fassaden – und Rundbogenfriese gliedern kunstvoll den Bau. Das Säulenportal an der Nordseite ist dreifach gestuft, das Pendant an der Südseite wurde um 1300 gotisch überformt und mit plastischen Figuren geschmückt.

Das Innere des architektonischen Meisterwerks wird vom Hochaltar aus der Zeit von 1740 bis 1742 beherrscht. Er entstand im Auftrag des Kurerzbischofs von Trier, Franz-Georg von Schönborn (1682-1756), nach einem Entwurf des bedeutenden barocken Baumeisters Balthasar Neumann (1687-1753). Er erschuf einen neuen Altartyp mit reichem Aufbau aus Säulen, Postamenten, Figuren, Voluten, Vasen und Verzierungen, die aus verschieden farbigem Marmor, Sandstein und Stuckmarmor bestehen.

Für die Stirnwände des romanischen Kreuzgangs entstanden 1486 und 1516 sechs gotische Reliefs, die Szenen aus dem Leben Jesu zeigen. Nach einem Brand im Jahr 1813 wurde der Kreuzgang abgebrochen und ein Relief von den Flammen leider so stark geschädigt, dass man es nicht erhielt. Die fünf verbliebenen sind heute im nördlichen Seitenschiff aufgestellt.

Wertvolle Kunstwerke voller Schutz und Schimmel

In seiner langen Geschichte wurde der Dom viele Male Schauplatz großer historischer Ereignisse wie Kaiserbesuchen, einer Papstwahl und dem Wormser Konkordat. 1521 kam es hier beim Wormser Reichstag zur Vorladung Martin Luthers und in der Folge zum Wormser Edikt.

Die Jahrhunderte haben Spuren an St. Peter hinterlassen. Seit 2002 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Erhalt dieses bedeutenden Sakralbaus – dank Ihren Spenden. Nun geht es um die Restaurierung und Konservierung von zwei der fünf Kreuzgangreliefs: Eines zeigt „Die Verkündigung“, das andere die Wurzel Jesse, ein häufiges christliches Motiv, welches die Abstammung Jesu aus dem Hause des König Davids als Baum des Lebens mit Davids Vater Jesse als Ursprung darstellt. Die Luftzirkulation im Dom, die Luftfeuchtigkeit und das Heizverhalten schädigen die jahrhundertealten Kunstwerke. Ihre Oberfläche ist stark verschmutzt und es finden sich Schimmelsporen. An manchen Stellen fehlen sogar ganze Teile der Figuren, etwa Nasen oder Hände. Lockere Stücke drohen abzubrechen. Helfen Sie mit Ihrer Spende bei der Rettung dieses wertvollen Kulturgutes!

Doppelchörige romanische Basilika aus rotem Sandstein, entstanden ab 1130, Veränderungen im 14./15. Jh. Förderung 2002, 2006/07 und 2025.

Adresse:
Domplatz
67547 Worms
Rheinland-Pfalz