Dorfkirche Kunow
Schwedt (Oder), Brandenburg
Bild: Andreas Wüthrich/Flickr

Dorfkirche Kunow

Das Herz als Leitmotiv

Ein flammendes Herz, ein geflügeltes Herz, ein Herz mit Augen: Die ungewöhnlichen 61 Bilder des Gestühls in der Dorfkirche Kunow zeigen als Leitmotiv das Herz als Symbol des gläubigen Menschen. Der frühgotische Sakralbau in der Uckermark wurde im frühen 18. Jahrhundert mit diesem und weiteren barocken Schätzen ausgestattet. Durch die Hilfe Ihrer Spenden konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz das wertvolle Kirchlein mit der Instandsetzung der Dächer in sechs Bauabschnitten seit 2012 unterstützen und auch die Fassaden restaurieren.

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Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit barocker Ausstattung

Wie viele andere Kirchen in der Region wurde die Kirche im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen gebaut. In ihrer Grundstruktur ist sie bis heute erhalten geblieben. Ihren Turm aus Fachwerk, die Holzdecke und die prächtige barocke Innenausstattung erhielt die Kirche von 1719 bis 1728. Der barocke Altar ist kunstvoll mit Schnitzerei und Malerei gestaltet. Sein Aufsatz zeigt ein Kreuzigungsgemälde, auf seinen Wangen sind die Stifter aufgemalt, umgeben von schwungvollen Akanthusranken. Er wurde wahrscheinlich von dem Tischler Christian Wiese geschnitzt und dem Maler G. Stein ausgeschmückt. Vor dem Altarraum schwebt ein übergroßer geschnitzter Taufengel.

Der besondere Schatz der Kirche sind jedoch die 61 Bilder, die auf dem Gestühl zusammen mit Sinn- und Bibelsprüchen nicht nur religionsgeschichtlich bedeutend sind, sondern mit ihrer dörflichen Bildsprache auch vom Leben in der Uckermark erzählen: Beispielsweise ist auf dem Bild mit dem Spruch „Kein Jahr ohne Gefahr“ das flammendes Herz auf einem eisernen Ofen zu sehen, wie er damals üblich war. Auf dem Bild „Der Segen kommt oben herab“ ist hinter den göttlichen Händen, die aus einer Wolke heraus eine Pflanze gießen und in die Erde einsetzen, ein Dorf mit einer Kirche zu sehen. Das Bild „Ich betrachte“ zeigt das Herz auf einem Tischchen mit runden Füßen, das von einer Tischdecke mit Quasten bedeckt ist. Neben ihm befinden sich eine Sanduhr und ein Buch.

Frühgotische Feldsteinkirche. Entstanden in der 2. Hälfte 13. Jahrhunderts. Ergänzt um einen Fachwerkturm aus dem Jahr 1737. Förderungen 2012, 2014, 2015, 2016, 2017, 2019, 2020 und 2022.

Adresse:
Dorfstraße
16306 Schwedt (Oder)
Brandenburg