Dorfkirche Hohengörsdorf
Niederer Fläming, Brandenburg
Von Doris Antony, Berlin - photo taken by Doris Antony, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=767725

Dorfkirche Hohengörsdorf

Mit besonderer Sorgfalt errichtet

Die Kirche von Hohengörsdorf ist ein besonders schönes Exemplar ihrer Art in der Region Niederer Fläming südlich von Berlin: Die Feldsteine, mit denen sie in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, zeigen die sorgfältige Arbeit der damaligen Steinmetze. Und auch die Details ihrer spätromanischen Architektur und ihrer barocken Ausstattung machen sie zu einem kostbaren kulturellen Zeugnis, für dessen Erhalt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einsetzte.

Spenden Sie jetzt für Sakralbauten


Typisch für Fläming

Der Fläming ist ein 30-50 Kilometer breiter Höhenzug, der sich von Sachsen-Anhalt östlich von Magdeburg in Richtung Südosten in Brandenburg erstreckt. Durch die Geologie von Höherer und Niederer Fläming befanden sich viele Feldsteine auf den Feldern, die man im 13. Jahrhundert für den Bau der Dorfkirchen verwendete. Hierzu wurden sie bearbeitet und in die Form von Quadern gebracht, die man in Lagen vermauerte. In Hohengörsdorf waren die Steinmetze dabei besonders geschickt, wie die ordentlich bearbeiteten Steine an dem unverputzten Mauerwerk leicht erkennen lassen.

Als der Innenraum der Dorfkirche im 18. Jahrhundert vorwiegend im Stil des Barocks ausgestaltet wurde, passte man auch die Rundbogenfenster entsprechend an, indem man sie vergrößerte und barock überformte. Schmuckstücke der Ausstattung sind das achtseitige hölzerne Taufbecken aus der Zeit um 1700 und der hohe, durch Johann Christian Angermann reich gestaltete Altar von 1730. Der Pfarrstuhl im Chorraum ist mit Sprossenfenstern verschlossen und diente dem Pfarrer und seiner Familie als Ruhesitz während der langen Gemeindegesänge. Seine geschwungene profilierte Oberkante mit dem geflügelten Engelskopf vermittelt einen schönen Raumeindruck. Zudem befindet sich im Chorraum ein Gestühl vom Anfang des 17. Jahrhunderts, auf dem früher der Bürgermeister, die Vollbauern oder Gemeindeältesten Platz nahmen. Im 18. Jahrhundert kamen kleine Herrschaftslogen, so genannte Betstuben, in klassischer Formensprache hinzu. Die leicht geschwungenen Hufeisenempore auf der Westseite zeigt, dass die Kirche ebenso Platz für den Besuch des Gottesdienstes des einfachen Volkes benötigte.

Kirche als Mittelpunkt des Dorfes

Die Kirche steht mitten im Dorf, umgeben von einem Friedhof, der von einer vollständig erhaltenen Mauer umfriedet wird. Das rechteckige Langhaus und der eingezogene Chor sind mit Satteldächern versehen. Sie werden an ihrer Ost- und ihrer Westseite von dreieckigen Strebepfeilern aus Backstein unterstützt. Auf der Westseite ist das achteckige Türmchen aufgesetzt. Über seine hochrechteckigen Klangarkaden ist das Geläut der Glocken zu hören. Die Turmhaube ist geschweift und mit einer offenen Laterne versehen. Darüber befindet sich eine Turmkugel und eine Wetterfahne. Es ist mit Schiefer gedeckt.

Jedoch nagte an dem kleinen Kirchturm der Zahn der Zeit: Sein Dach zeigte Verschleißerscheinungen, sie wies Risse im Mauerwerk und ausgewaschene Fugen auf. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten 2022 Sanierungsmaßnahmen zum Erhalt der hübschen Dorfkirche erfolgen.

Spätromanischen Architektur mit barocker Ausstattung, errichtet in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, Förderung 2022.

Adresse:
Dorfstr.
14913 Niederer Fläming
Brandenburg