Die um 1500 errichtete Kirche St. Crucis in Abstbessingen ist eine architektonische Besonderheit, denn sie hat etwas, das in Thüringen nur selten vorkam und im Kyffhäuserkreis sogar einzigartig ist. Wie eine Burg ist die spätmittelalterliche Wehrkirche von einer dicken Ringmauer umgeben. Bündig an der Ostseite der Mauer reckt sich ein Torhaus in die Höhe, das mit seinem massiven Unterbau, seiner gewölbten Durchfahrt und dem Fachwerkobergeschoss mit Turmaufsatz an eine Wehranlage erinnert. Ein Torhaus, wie St. Crucis es hat, war außergewöhnlich, weshalb in Nordthüringen kein weiteres Exemplar zu finden ist. Bitte helfen Sie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dieses bedeutende Denkmal zu erhalten!
Unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Erhalt von St. Crucis in Abtsbessingen!
Spätmittelalterlicher Ursprungszustand
Wehrkirchen entstanden im 15. und 16. Jahrhundert gerade in Grenzgebieten wie Thüringen und sollten die Bevölkerung unbefestigter Ortschaften vor Angriffen schützen. Zinnen, Wehrgänge, Schießscharten oder Pechnasen/Gusserker waren häufige Wehrelemente der trutzigen Gotteshäuser. Ob sich die Einwohner Abtsbessingens tatsächlich in der Wehrkirche St. Crucis jemals verteidigen mussten oder ob der Torturm eher einen repräsentativen Zugang zum Kirchhof darstellte, kann nicht mehr zweifelsfrei geklärt werden. Da die Kirche aber im umkämpften Grenzgebiet lag und zusammen mit der Ringmauer und dem Torhaus insgesamt auffallend massiv konstruiert wurde, darf man annehmen, dass Wehrzwecke von Anfang an mitbeabsichtigt waren. So wurden die Ringmauer und das Torhaus bereits beim Bau der Kirche um 1500 errichtet. Das belegen die ähnliche Zusammensetzung und die Ausführung des Mauerwerks. Das Kirchenschiff, das zur Ostseite mit einem halben Sechseckbau abschließt und nach Westen mit einem rechteckigen Turm, wurde zwischen 1703 und 1705 teilweise um Barockelemente ergänzt. Unverändert blieb jedoch das spätmittelalterliche Torhaus. Sein solider, natursteinerner Turmunterbau ist zweigeschossig. Das darüberliegende Fachwerkgeschoss schließt mit einem Dach, dem ein aufwendig gestaltetes, sechsseitiges und laternenbekröntes Türmchen – ein sogenannter Dachreiter- aufsitzt. Die Durchfahrt des Torhauses bildet zur Decke ein halbrundes Tonnengewölbe aus und ist heute mit einem Lattentor verschlossen. An den Wänden und im Gewölbe sind aber noch Aussparungen erkennbar, die nahelegen, dass das Torhaus einst mit Torflügeln verriegelt wurde.
Am Torhaus macht sich Fäulnis breit
Verschiedene Instandsetzungsarbeiten wurden seit den 1990er Jahren durchgeführt, unter anderem wurde die Südwand des Kirchenschiffs neu verputzt und der Innenraum saniert. Die Maßnahmen am Torhaus beschränkten sich weitgehend auf das Dach und die Verputzung des Schafts an dem aufsitzenden Türmchen. Weitere notwendige Instandsetzungsarbeiten waren bislang nicht möglich, sodass das Torhaus heute bedenkliche statische und bauliche Mängel aufweist. So sind die hölzernen Teile des Fachwerkaufsatzes, des Dachtragwerks und des Dachreiters stark von Fäulnis befallen. An dem natursteinernen Turmunterbau haben sich tiefe Risse gebildet. Bitte helfen Sie mit einer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, dass das seltene Denkmal-Ensemble von St. Crucis erhalten bleibt und bald wieder besucht werden kann.
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Langgestreckte, dreiseitig geschlossene Saalkirche mit Satteldach und breit gelagertem Westturm. Förderung 2022.
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