Die St. Philippuskirche im thüringischen Kleinwerther ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler des Landkreises Nordhausen aus dem 16. Jahrhundert. Die ab 1572 gebaute rechteckige Saalkirche wird seit Jahren umfangreich saniert und restauriert – auch dank der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ihrer Spender. Die Kirche ist seit ihren 450 Jahren fast unverändert, musste aber zeitweise aufgrund von Einsturzgefahr geschlossen werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende, die Kirche und ihre wertvolle Ausstattung zu erhalten!
Bitte spenden Sie für St. Philippus!
Thüringischer Uradel, Tempelherren und Philippuskirche
Die Geschichte der St. Philippuskirche ist eng verbunden mit dem thüringischen Uradelsgeschlecht derer von Werthern. Die Stammreihe beginnt mit dem 1396 verstorbenen Friedrich von Werthern, ein Heroldus de Wirthere wird aber schon 1209 urkundlich erwähnt. Laut Sagen und Legenden ist das Geschlecht allerdings deutlich älter. Um 801 bekam demnach der Odabaldus zu Werthern von Karl dem Großen wegen seiner heldenhaften, klugen und treuen Kriegsdienste eine Herrschaft namens Werther geschenkt – unweit der Stadt Nordhausen in Thüringen gelegen. Tempelherren, Deutsch-Orden-Ritter, Kreuzzüge ins gelobte Land – die Familiengeschichte bietet viel Stoff für Romane oder Geschichtsforschung.
Der kursächsische Rat Philipp von Werthern ließ 1572 die Kirche in Kleinwerther bauen, bestehend aus einem Turm und dem turmbreiten Kirchenschiff mit dreiseitigem östlichen Chorabschluss, überdeckt von einem Satteldach. Benannt ist die Kirche allerdings nicht nach dem Bauherren, sondern dem Apostel Philippus.
Der Erbauer und seine Frau Anna sind in einem wertvollen Epitaph an der Nordseite des Chores dargestellt. Das Grabmal wurde 1580 aus Sandstein gefertigt und wirkt auf Besucher der Kirche durch seine Dreidimensionalität beeindruckend: Vor der reliefierten Rückwand des Epitaphs knien Philipp von Werthern und Anna auf einem säulengetragenen Vorsprung und blicken betend gen Himmel – die freistehende Gestaltung des Paares schafft eine einzigartige Raumwirkung und eine besondere Nähe zum Betrachter. Hinter ihnen befinden sich kunstvoll gearbeitete figürliche Darstellungen und filigran ausgearbeitete Zierelemente, die das Grabmal einzigartig machen. Zu der qualitätvollen Ausstattung gehört auch die Kanzel mit reliefierten Brüstungsfeldern und Treppenbrüstung, die auf der gebückten Gestalt des Moses ruht. Auch die Altarretabel mit Darstellung des jüdischen Passahmales und Statuetten aus dem 17. Jh. zählt zu den wertvollen Schätzen der Dorfkirche.
Problematischer Sandstein
Die Kirche besitzt mit ihrer wertvollen Ausstattung, die die bedeutendste im Kirchenkreis ist, überregionale kunsthistorische Bedeutung. Allerdings wurde in der Kirchenausstattung viel weicher und somit schnell verwitternder Sandstein verbaut. Dazu kam der in den 1980er Jahren katastrophale Bauzustand des Daches und der Decke. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurde die wertvolle Innenausstattung inzwischen zum Teil restauriert, ebenso konnte der Innenraum, die Emporen, der Taufengel und der Turm wieder instandgesetzt werden. Nun werden dringend Spenden für die Restaurierung weiterer Ausstattungselemente benötigt: Der Epitaph zerfällt von Woche zu Woche immer mehr und muss dringend vor aufsteigender Feuchtigkeit geschützt werden; auch die Kanzel wird durch Setzungsrisse bedroht. Helfen Sie mit Ihrer Spende dabei, den Erhalt dieses eindrucksvollen Kirche zu sichern!
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Bruchsteinsaal mit mächtigem Westturm, um 1572, Turmoberteile 18. Jh, wertvolle Ausstattung., Förderung 1992, 1999-2003, 2013, 2015, 2017, 2021 und 2023.
Adresse:
Kirchgasse
99735 Werther OT Kleinwerther
Thüringen
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