Die Dreifaltigkeitskirche in Speyer ist erst nach der Neugründung der Stadt entstanden. Ein Wort, das Widerspruch provozieren mag, denn Speyer gab es ja vorher schon. Tatsache ist, dass der französische Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638-1715) im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Stadt Speyer bis auf ihren Dom niederbrennen ließ. Speyer war eine Wüste. Erst zehn Jahre später, 1698, kehrte ein Teil der Bewohner zurück. In der Innenstadt westlich des Doms errichteten sie von 1701-17 das erste öffentliche Gebäude der Wiederaufbauphase: die evangelische Dreifaltigkeitskirche. Baumeister war der Mannheimer Architekt Johann Peter Graber. Er schuf nach Vorbild der Katharinenkirche in Frankfurt einen spätbarocken Bau, der außen wie innen bis heute nahezu unverändert erhalten geblieben ist.
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Wertvolle barocke Ausstattung
Der Kirchenbau, ein geräumiger Saal mit einem polygonalen Chor, ist nach Norden ausgerichtet. Ein achteckiger Dachreiter befindet sich am Südende des Dachs. Die weitgespannte Decke aus flachbogigen, hölzernen Kreuzrippengewölben ist mit Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament bemalt. An drei Seiten bestimmt eine hölzerne Doppelempore mit bemalten Brüstungsfeldern den Raum. Zur geschlossen erhaltenen Ausstattung gehören außerdem die Kanzel, der Altar und die Schauseite der Orgel. Die Dreifaltigkeitskirche ist ein Beispiel für die vielen evangelischen Kirchen, die im 18. Jahrhundert in deutschen Dörfern und Städten entstanden sind. Es entfaltete sich eine reiche, eigenständige evangelische Kirchenarchitektur. Überall suchte man nach einer optimalen Raumform für den evangelischen Gottesdienst. In der Dreifaltigkeitskirche fällt die zunächst ungewöhnlich erscheinende Struktur des Raumes auf: Die an drei Seiten umlaufende Empore orientiert sich in Querrichtung - auf die Kanzel. Die Verkündigung des Wortes Gottes rückt so auch architektonisch ins Zentrum des Gottesdiensts. Der Altar bildet, in der Längsachse, den zweiten Pol im Raum.
Malereidetails kaum noch zu erkennen!
Die Speyerer Dreifaltigkeitskirche zählt mit ihrer Ausstattung und Ausmalung zu den bedeutendsten Beispielen des protestantischen Kirchenbaus in Rheinland-Pfalz. Mit 2016 von der Stiftung zur Verfügung gestellten Mitteln wurde die Restaurierung von Decken- und Emporenbemalung gefördert.
Stadt Speyer
Dagny Giel, Wikipedia
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Spätbarocker Saalbau mit prächtiger Südfassade nach Plänen von Johann Peter Graber, 1701-1711, Förderung 2016-17
Adresse:
Große Himmelsgasse
67346 Speyer
Rheinland-Pfalz
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