Die rasante Entwicklung der Augsburger Industrie verdankt sich nicht zuletzt der frühen Anbindung an das überregionale Eisenbahnnetz. Bereits 1840 rollten die ersten Züge auf der neu eröffneten Strecke zwischen München und Augsburg, und 1844 folgte die Anbindung an die Linie Lindau-Augsburg-Nürnberg-Hof. Dank dieser günstigen Lage avancierte Augsburg zu einem der bedeutendsten Eisenbahnstandorte Bayerns.
Ein zentrales Element dieser Eisenbahngeschichte war das Bahnbetriebswerk, das während der Industrialisierung für die Wartung von Lokomotiven unverzichtbar war. Besonders bemerkenswert: Einer der beiden historischen Ringlokschuppen ist bis heute erhalten geblieben. Dieses beeindruckende Bauwerk ist halbkreisförmig um eine Drehscheibe angeordnet, auf der die Loks gewendet und dann auf strahlenförmig angelegte Gleise in die Schuppen gefahren wurden. Doch mit dem Ende der Dampflok-Ära im Jahr 1971 und immer größer werdenden Lokomotiven verlor das Betriebswerk an Bedeutung und wurde schließlich 1990 stillgelegt. Seit 1996 steht es unter Denkmalschutz. Ein Teil des Areals ist heute ein Museum, das Eisenbahnliebhaber mit historischen Lokomotiven und faszinierender Bahntechnik begeistert. Helfen Sie mit, diesen seltenen Ringlokschuppen zu bewahren!
Retten Sie die Bahnbetriebswerke mit Ihrer Spende!
Wo Maschinen und Menschen Geschichte schrieben
Das Augsburger Bahnbetriebswerk war einst eines der wichtigsten in Bayern – und mit 24 Hektar Fläche sogar das größte. Von 1903 bis 1906 errichtete die Königlich Bayerische Staatsbahn südlich des Hauptbahnhofs eine moderne Anlage mit zwei gewaltigen Ringlokschuppen, in denen jeweils 31 Lokomotiven Platz fanden. Dazu kamen eine überdachte Wagenwerkstatt, Schmieden, eine Lokomotivwaschanlage, ein Petroleum- und Ölmagazin, eine Besandungsanlage sowie ein Gebäude für übernachtende Lokführer und Heizer.
Im Jahr 1906 waren hier fast 100 Lokomotiven stationiert, die nahezu alle bayerischen Bauarten repräsentierten. Mit der Elektrifizierung der Bahn ab 1931 erhielt einer der Ringlokschuppen eine Oberleitungsspinne, die sich bis heute über dem Drehteller bewundern lässt. Doch nicht nur Lokführer arbeiteten hier – das Betriebswerk bot zahlreichen Fachkräften Arbeit: Schlosser, Elektriker, Schreiner, Dreher, Schweißer, Ingenieure, Verwaltungsangestellte und viele mehr sorgten dafür, dass die Züge rollten. Noch 1960 waren hier 1100 Menschen beschäftigt, die gemeinsam 190 stationierte Lokomotiven betreuten.
Eine Zeitreise durch die Welt der Lokomotiven
Heute lebt die faszinierende Welt der Eisenbahn im „Bahnpark Augsburg“ weiter. Besucher können in den ehemaligen Werkstätten auf Spurensuche gehen und entdecken, wo einst welche Arbeiten verrichtet wurden. Im Ringlokschuppen erzählen prachtvolle Lokomotiven von einer Zeit, in der luxuriöse Züge wie der legendäre Orientexpress Reisende von Paris nach Konstantinopel brachten. Im Sommer kann man die weitläufige Anlage sogar mit einer Minibahn erkunden. Dazu gibt es regelmäßig Veranstaltungen und nostalgische Zugfahrten mit historischen Loks – doch all das ist nur möglich, wenn das Denkmal erhalten bleibt!
Besonders der einzigartige Ringlokschuppen braucht Unterstützung! Die vollkommen maroden Fenster, Fassaden, Tore und Türen müssen dringend saniert werden. Ein Großteil der Fenster und Tore kann nicht mehr geöffnet werden, da die Gefahr besteht, die Bauteile aus der Verankerung zu lösen. Auch die Dachoberlichter sind nur provisorisch mit Planen abgedeckt und müssen restauriert werden. Jede Spende hilft, dieses wertvolle Stück Eisenbahngeschichte für kommende Generationen zu bewahren!
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Bahnanlage mit Ringlokschuppen, 1903–06 erbaut, Erweiterungen 1924 und 1935, Förderung 2014/15, 2025.
Adresse:
Firnhaberstr.
86159 Augsburg
Bayern
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