Das ehemalige Schul- und Bethaus in Oberschöna Bräunsdorf ist in seiner Bauweise in Sachsen einmalig und in ganz Deutschland höchst selten. Im Erdgeschoss des zu einem ehemaligen Rittergut gehörenden Barockbaus von 1722 wurde unterrichtet, das Obergeschoss diente für Gottesdienste. Jahrelang war es ein begehrter „Lost Place“, ein „verlorener Ort“ für Fotos und Videos mit Gruselcharakter. Doch Leerstand und Vandalismus haben ihre Spuren hinterlassen: Die Fenster des über 300 Jahre alten Gebäudes sind zerstört und müssen dringend restauriert werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende, das Schul- und Bethaus zu bewahren!
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„Spezialkinderheim“ und Jugendwerkhof
Das ehemalige Schul- und Bethaus (auch Kapelle genannt) in Bräunsdorf ist letztes Überbleibsel eines beklemmenden Kapitels der Geschichte der kleinen Gemeinde. Das Gelände des Ritterguts war ab 1824 das Landeswaisenhaus und eine „Korrektionsanstalt für kriminelle Kinder“, dann „Fürsorge- und Erziehungsanstalt“ und ab 1933 während der Zeit des Nationalsozialismus „Korrektionsanstalt für asoziale und arbeitsunwillige Erwachsene“, zu DDR-Zeiten dann Jugendwerkhof und „Spezialkinderheim für schwererziehbare Kinder“. Hier wurden Kinder und Jugendliche untergebracht, die schon wegen geringer Vergehen grobe Strafen und Erniedrigung erfuhren. Diese schrecklichen Geschehnisse müssen aufgearbeitet werden und dürfen nicht in Vergessenheit geraten.
Vom Rittergut sind heute nur noch Reste erhalten. Hier sollten die Kinder bei schwerer körperlicher Arbeit an dem schon damals verfallenden Bau Disziplin erlernen. Zum Gut gehört auch die Kapelle, die 1722 im barocken Stil erbaut und später als „Anstaltskirche“ genutzt wurde. Eigentlich hatte das Gebäude eine Doppelfunktion: Im Obergeschoss mit seiner historischen Orgel wurden Gottesdienste abgehalten, das Untergeschoss diente als Schulgebäude. Als Saalkirche über zwei Etagen mit umlaufender Empore ist der Blick von oben in den Raum beeindruckend – dank der großen Rundbogenfenster ist der Raum lichtdurchflutet. Der Grundriss sowie die Ausstattung des Gebäudes blieben seit der ersten und einzigen Überformungsperiode zwischen 1824 und 1826 nahezu unverfälscht bewahrt. Die Fenster, die Eingangstüren, Innentüren, der Kanzelaltar und das Gestühl stammen noch aus dieser Zeit. Lediglich der Turm von 1905 wurde nach der Wende abgerissen, die Glocken stehen noch vor dem Gebäude. Die Orgel von Orgelbauer Bruno Kircheisen aus dem Jahr 1897 ist noch vorhanden.
Leerstand, Vandalismus, Autohaus
25 Jahre lang stand das Gebäude leer und war Zerfall und Vandalismus ausgesetzt. Beinahe wäre aus der Kapelle ein Autohaus geworden. 2022 haben Sanierungen in dem geschichtsträchtigen Haus begonnen. Nun sollen die Originalfenster von 1822 aufgearbeitet werden – helfen Sie mit Ihrer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei der Bewahrung dieses wichtigen Zeitzeugen!
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