Als zentraler Bestandteil des Zentral-Vieh- und Schlachthofes Berlin entstand 1897 neben der Rinderhalle die Hammel-Verkaufshalle. Auf dem Viehhof wurden an den Markttagen bis zu 31.000 Hammel in den Ständen untergebracht und zum Schlachten verkauft. Die sogenannte OBETA-Halle, mit 217 Metern Länge und 72 Metern Breite die größte Halle auf der Anlage, war als eingeschossige Skelettkonstruktion in der Form einer Basilika errichtet. Die Pläne dazu entwarf der damalige Stadtbaumeister Hermann Blankenstein. Gusseisernen Stützen und ein schmiedeeisernes Dachtragwerk, das das ursprünglich Holzdach ersetzte, kennzeichneten den Bau. Reiche Zinkblechverzierungen im Giebel sind noch vorhanden. Die Halle ist somit eines der letzten Beispiele der eisernen Industriearchitektur Berlins. Der im Krieg schwer beschädigte Viehhof existiert nur noch in Teilen. Nach Kriegsschäden blieb die Halle bis 1954 ungenutzt, seit 1955 ist der verbliebene Rest der Halle Bestandteil des VEB Betonwerk Berlin mit entsprechendem Ausbau. Die Halle wurde bis zur Auflösung des Schlachthofs 1993 genutzt, zuletzt durch die Firma OBETA. Eine neue Nutzung als Halle ist nicht möglich. Als spiegelbildliches Gegenstück zur ehemaligen Rinderverkaufshalle ist jedoch der Erhalt der Konturen der Hammelhalle von Bedeutung. Erst im städtebaulichen Ensemble beider Hallen kann die gewaltige Dimension des Viehhofgeländes erahnt werden.
Adresse:
Eldenaer Straße
10249 Bezirk Pankow
Berlin