Der historische Stadtspeicher in Sandau ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Region: Mit 32 Metern Länge und der beeindruckenden Fachwerkkonstruktion ist er ein herausragendes Beispiel für die ländliche Architektur im Elbraum. Ursprünglich diente der Speicher als Lagerstätte für Getreide und andere Handelswaren und spielte damit eine zentrale Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt.
Trotz seiner großen Bedeutung für die Region stand das Gebäude drei Jahrzehnte lang leer und verfiel über die Jahre immer weiter. Heute droht sein endgültiger Verlust: Eine marode Dachkonstruktion, eindringende Feuchtigkeit und instabile Seitenwände setzen dem Speicher stark zu. Helfen Sie beim Erhalt dieses bedeutenden Zeitzeugen und spenden Sie für seine Notrettung!
Helfen Sie bei der Rettung des Stadtspeichers!
Architektonisches Juwel in Gefahr
Der Stadtspeicher ist eng mit der Geschichte der Stadt und ihrer Umgebung verbunden: Bereits im 19. Jahrhundert wird er im Codex diplomaticus Brandenburgensis als „Stadtscheune“ erwähnt. Durch seine strategisch günstige Lage verband er Sandau – die kleinste Stadt Sachsen-Anhalts – mit den umliegenden Nachbarstädten und der Elbe, was ihn zum wichtigen Teil des regionalen Handelsnetzes macht, das Sandau über Jahrhunderte hinweg geprägt hat.
Auch architektonisch ist der Stadtspeicher ein Unikum: Er vereint die Bauweisen des Niederdeutschen Hallenhauses und des Mitteldeutschen Stockwerksbaus miteinander. Ein Niederdeutsches Hallenhaus hatte vorne die Einfahrt für das Fuhrwerk, rechts und links die Lagerräume für die Ernte und im hinteren Teil die Wohn- und Stallräume. In Sandau aber kann man durch den gesamten Speicher hindurchfahren. Außergewöhnlich ist auch das zweigeteilte Dach, in das über die gesamte Gebäudelänge ein Lüftungsschlitz eingebaut ist, der die Ernte vor Fäulnis schützte – doch heute zeichnet sich ein anderes Bild: Das gesamte Dach ist um 30 Zentimeter abgerutscht, da sich Zapfenverbindungen in der Konstruktion gelöst haben. Herabfallende Ziegel bilden zudem ein Sicherheitsrisiko, sodass das Gebäude teilweise abgesperrt werden musste.
Auch andere Bauteile sind vom Zerfall akut betroffen: Eindringendes Wasser trägt dazu bei, dass die Fachwerkkonstruktion rapide an Stabilität verliert. Weil das Gebäude keine Dachrinne hat, ist der Rähm – der obere Abschluss der Fachwerkwand, auf dem das Dach aufliegt – rundherum weggefault. Auch die Seitenwände müssen dringend abgestützt werden, ganze Gefache sind bereits herausgefallen.
Bisher konnten Deckenbalken mit Stämmen abgestützt, eine Wand notdürftig vor dem Abdriften bewahrt und Löcher im Dach provisorisch geflickt werden. Doch nun muss dringend eine Notsicherung erfolgen, um den Verfall aufzuhalten.
Vom Getreide- zum Wissensspeicher
Obwohl der Speicher nicht mehr als Lager genutzt wird, bietet er noch immer enormes Potenzial für die Zukunft. Sein Innenraum ist mit der massiven Balkenkonstruktion ein beeindruckendes Beispiel handwerklicher Baukunst. Er könnte – durch eine behutsame Sanierung – zu einem kulturellen Zentrum der Stadt werden, das sowohl die Geschichte Sandaus bewahrt als auch neue Impulse für das städtische Leben setzt. Mit seinem Verschwinden würde ein unverzichtbares Stück regionaler Geschichte verloren gehen.
Unterstützen Sie die Rettung des Stadtspeichers und helfen Sie mit, ein wertvolles Stück unserer Geschichte zu bewahren!
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Ehemaliger Getreidespeicher, mindestens 19. Jahrhundert, vereint Niederdeutsches Hallenhaus und Mitteldeutschen Stockwerksbau, dreigliedrige Fachwerkkonstruktion im Inneren, Förderung 2024
Adresse:
Elbstr.
39524 Sandau
Sachsen-Anhalt
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