Ehemaliges Stadtpalais

Glücksfall in Glückstadt!

Glückstadt wurde 1617 vom König von Dänemark und Norwegen Christian IV. (1577-1648) gegründet, um angesichts des wachsenden Hamburgs gut 50 km elbabwärts einen Gegenpol zu schaffen. Der Ort sollte eine uneinnehmbare Festung und ein Hafen an der Unterelbe werden. Um die Stadt schnell zu bevölkern, lud Christian IV. viele religiöse Minderheiten aus ganz Europa ein, sich in seiner Stadt niederzulassen. In der Folgezeit entwickelte sich Glückstadt schnell weiter. So entstand auch das Stadtpalais in der Schlachterstraße, die damals noch Münzerstraße hieß. Früher wohnte hier der Adel im damals luxuriösen Ambiente. Davon war fast 400 Jahre später von außen nichts mehr zu erahnen. Jahrelang war man sich nicht wirklich bewusst, dass hier ein barockes Juwel schlummert - bis sich eine ortsansässige Familie diesem Bauwerk, welches bereits seit über 100 Jahren in Familienhand ist, annahm und erstaunliches endeckte.

Wertvolle Schätze unter billigen Abdeckungen versteckt

Das repräsentative Adelspalais wurde 1645 mitten im Dreißigjährigen Krieg in Glückstadt errichtet. Der zweigeschossige Fachwerkbau ist teilunterkellert und wurde 1710 auf die doppelte Größe erweitert. Im Jahre 1695 gehörte das Haus dem Doctor Medicinae Michaelsen. Bei Untersuchungen fand man Erstaunliches heraus! Die besonders gut erhaltenen Wand- und Deckenmalereien im Eingangsbereich stammen sehr wahrscheinlich noch aus dieser Zeit. Je näher man das Haus untersucht hat, desto mehr Entdeckungen machten die Bauforscher. Hinter billigen Tapeten schlummerten uralte Seidentapeten. Unter einer abgehängten Decke versteckten sich Deckenmalereien in Rot und Gold.