Die Bremer Stadtmusikanten kennt jedes Kind. Die Legende der Gräfin Emma kennen fast nur die Bremer. Man erzählt sich, dass eine Schenkung der mildtätigen Heiligen Emma von Lesum (um 975-1038) den Ursprung des heutigen Bürgerparks bildet. Die Emmabank erinnert an die Patronin des Parks. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte sie instandgesetzt werden.
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Die Bremer Emma-Legende
Im Jahr 1032 soll die Gräfin Emma von Lesum bei einem Ausritt mit Herzog Benno von Sachsen und ihrem stattlichem Gefolge auf eine Delegation der Bremer Bürgerschaft getroffen sein. Die Bürger nutzten die Gunst der Begegnung und klagten der für ihre Mildtätigkeit und Frömmigkeit bekannten Frau ihr Leid: Sie hätten zu wenig Weideland für ihr Vieh. „Die Gräfin hörte ihnen mit Theilnahme zu und versprach, ihrer Noth abzuhelfen. Sie wollte ihnen - sagte sie - an Wischen und Weiden geben, soviel ein Mann in einer Stunde umgehen könne“, so schrieb Friedrich Wagenfeld 1845 in seinem Sagenbuch. Benno von Sachsen, der Bruder ihres verstorbenen Mannes und damit ihr Erbe, sorgte sich um selbiges und beauftragte einen verkrüppelten Bettler vom Wegesrand, die Fläche abzulaufen – welche Gemeinheit! Friedrich Wagenfeld: „Emma aber stieg herunter von ihrem Rosse, legte ihre Hand wie segnend auf das Haupt des armen Krüppels und betete leise.“ Der Sage nach konnte der arme Mann danach zwar immer noch nicht gehen, aber er umkroch das Weideland. „Und es war eine Weide eingezäunt, viel umfangreicher, als die Bürger ursprünglich gehofft hatten und fast zu groß für ihren Bedarf.“ Gelebt hat Emma von Lesum tatsächlich, die Schenkung der Bürgerweide vor fast 1.000 Jahren ist nicht nachgewiesen. Die Sage führte aber zu zahlreichen Ehrungen und Würdigungen der Frau, sie gilt als Patronin des Bürgerparks.
Sitzbänke als Ehrungen
Der Bürgerpark ist mit 136 Hektar die zweitgrößte Grünfläche Bremens, als Volksgarten entstand er ab 1866 auf Initiative und dank der Finanzierung der Menschen vor Ort. Nach dem ersten Spatenstich wurde der Emmasee angelegt, es folgten Staffagebauten und Liegewiesen, Brückenbauwerke und Denkmäler, Brunnen und ein Aussichtspavillon im naturnah und großzügig gestalteten Landschaftspark. Die vielen Erinnerungsbänke gelten der Ehrung von Stiftern und Verstorbenen und sind mitunter weit mehr als „nur“ eine Sitzgelegenheit. Die 1868 gebaute Emmabank steht am Westufer des Emmasees: eine aus Sandstein gefertigte klassizistische U-förmige Anlage. In der Mitte befindet sich eine Inschriftentafel, deren Rahmung an die antike Tempelarchitektur mit zwei angedeuteten Säulen und einer Tympanon-Bedachung angelehnt ist. Und natürlich darf und kann und soll man auch auf der Emmabank sitzen. Doch durch das nahe Wasser machte das Fundament Probleme, die Bank neigte sich. Der Sandstein des Kleinods konnte mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz restauriert werden.
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Sandstein-Bank, 1868 nach Entwürfen von Heinrich Müller gefertigt, klassizistische Anlage mit zentraler Ädikula und Inschriftentafeln erinnert an Emma von Lesum (um 975–1038), Förderung 2022
Adresse:
Bürgerpark
28209 Bremen
Bremen
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