Friedhof am Steindamm
Ratzeburg, Schleswig-Holstein

Friedhof am Steindamm

Auf der Nordseite des Ratzeburger Friedhofs am Schützenhof/Steindamm sind vierzehn Gruftbauten mit klassizistisch gestalteten Tempelfronten aneinandergereiht. Sie sind in ihrer Art in Schleswig-Holstein einzigartig. Den bereits abgenommenen und den in den Giebelfeldern erhaltenen Inschriften nach sind die Grüfte im 2. Viertel des 19. Jahrhunderts nacheinander von West nach Ost für herausragende Persönlichkeiten der Stadt Ratzeburg errichtet worden. In der Nähe befinden sich weitere Gräber von Bürgermeistern und anderen für die Ortsgeschichte wichtigen Personen. Die Anlagen sind einheitlich und aufwendig gestaltet, die Portale bestehen aus Granitquadern oder – bei den jüngeren Bauten – aus verputztem Ziegelmauerwerk. Die ehemals mit Eisentüren verschlossenen Portale sind heute zugemauert, die tonnengewölbten Gruftanlagen dahinter wohl nur zum Teil verfüllt. Durch die Fachhochschule Hamburg wurde eine zeichnerische Bestandsaufnahme angelegt, das Architekturbüro hat bereits eine gutachterliche Stellungnahme erarbeitet. Bis zum Sommer 2003 konnte die Maßnahme abgeschlossen werden. Die Granitfassadensteine mussten zum Teil neu versetzt werden, die Grünfläche oberhalb der Gewölbe wurde von Sträuchern und Bäumen gerodet, die Entwässerung der Gewölbe wurde verbessert und ebenso die Belüftung sichergestellt. Die wenigen optisch störenden Fehlstellen in der Gruftfassade sind durch neue Steine ergänzt worden. Die neuen Bauteile sind klar erkennbar. Eine alte schmiede- und gusseiserne Grufttür wurde hinter einer Vermauerung entdeckt und restauriert. Die erste beispielhaft restaurierte Gruft erhielt eine neue Tür. Alle anderen Grüfte erhielten einen Neuputz auf der Vermauerung. An den Restaurierungsarbeiten hat sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt.

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Klassizistische Gruftanlage, 2. Viertel 19. Jh., Förderung 2001/02

Adresse:
Am Steindamm
23909 Ratzeburg
Schleswig-Holstein