Gasthof zum Felsenkeller
Odenthal, Nordrhein-Westfalen
Foto: Thomas Kloth

Gasthof zum Felsenkeller

Ausflugslokal des Kloster Altenberg

Prominent an der Brücke über die Dhünn und gegenüber der ehemaligen Hauptzufahrt zum Kloster Altenberg im Bergischen Land, mit Blick auf die Klosterkirche, liegt das Fachwerkhaus zum Felsenkeller. Das repräsentative Gebäude entstand um 1900 als Ausflugslokal und Hotel. Sein schöner Standort am Wasser wurde dem Fachwerkhaus 2021 zum Verhängnis, als die Dhünn über die Ufer trat. Im Felsenkeller drangen die Wassermassen in zahlreiche Räume ein und schädigten das Denkmal stark. Es dauerte Tage, bis alles Wasser abgeflossen war. Noch in 2021 konnten Sanierungsmaßnahmen erfolgen. Doch nun droht dem geschichtsträchtigen Gebäude Gefahr durch ein marodes Dach. Jede Spende hilft!

Spenden Sie für den ehem. Gasthof zum Felsenkeller!


Fachwerkbau als beliebtes Touristenziel

Der Felsenkeller gehört zum Gesamtensemble des 1102 gegründeten Kloster Altenberg. Der gotische Dom in der schlichten Bauart der Zisterzienser entstand 1255 an Stelle eines romanischen Vorgängerbaus. Nachdem das Kloster durch die Säkularisation 1803 aufgelöst worden war, vernichtete ein Brand große Teile der Klostergebäude und das Dach der Kirche. Die Region gehörte damals zu Preußen, dem man die Kirchenruine schenkte und die sie in der Folge wieder aufbaute. Eine weitere Restaurierungsphase, an der sich neben dem Preußischen König auch viele Kulturinteressierte beteiligten, begann 1894. Robert Keller, ein Autodidakt als Steinmetz und Schmied, Maler, Literat und Kunstsammler, war am Wiederaufbau des Altenberger Doms beteiligt. In dieser Zeit errichtete er auch das Ausflugslokal – einen freistehenden, zweigeschossigen, neogotischen Fachwerkbau. Selbstbewusst steht das Haus gegenüber des Domvorplatzes. Es ist ein Zeugnis des beginnenden Tourismus in Altenberg.

Seinen Namen erhielt die ehemalige Gaststätte durch ihr steinernes Erdgeschoss, dem Felsenkeller. Der traufständige, also mit dem Dach zur Straße hin ausgerichtete, Hauptbau wird symmetrisch von zwei giebelständigen Eckflügeln flankiert, sodass der Bau von oben einem „U“ ähnelt.

An der Fachwerkfassade sind Mannfiguren zu erkennen. So nennt man die in einer solchen Form angeordneten Fachwerkbalken, dass man darin mit etwas Fantasie eine männliche Figur erkennen kann. Die Fachwerkfassade ist schmuckvoll gestaltet, hier finden sich Andreaskreuze, die mit Nasen verziert sind und gotische Vierpassmotive unterhalb des Dachs am Mittelbau. Sogenannte Rustika-Quaderungen, bei denen sich die Steine in ihrer rauen Form vom Putz absetzen, verzieren die Bögen der Stichbogenfenster des Erdgeschosses. Die hohen, schmalen Fenster in den Giebeln sind in Dreiergruppen angeordnet. Ornamentfliesen schmücken den Boden im Eingangsbereich. Im Innern des Gebäudes befindet sich ein fünf Meter hoher Raum für Feierlichkeiten, dessen Decke mit Wappen der Zisterzienser-Äbte bemalt ist.

Nach Hochwasser von 2021 drohen nun andere Wasserschäden

Als 2021 viele Flüsse über ihre Ufer traten, hinterließ auch das Wasser der Dhünn große Schäden – Privathäuser, Betriebe und der Altenberger Dom waren von der Flut betroffen. Auch der Felsenkeller blieb von den Wassermassen nicht verschont, viele Räumen liefen voll und Außenteile des Gebäudes wurden beschädigt. Zur Rettung des Felsenkellers wurden Böden und das Mauerwerk auch mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gleich 2021 saniert, die Instandsetzung des großen Saals und der Fassade folgte 2022. Das vom Hochwasser geschädigte nördliche Giebelhaus wurde 2023 wiederhergestellt. Derzeit steht der Felsenkeller leer. Es war geplant, ihn als Wohnraum, Gaststätte und Sitz für den Dombauverein Altenberg nutzbar zu machen, doch durch undichte Stellen im Dach drohen Wasserschäden von oben. Nässe kann in den Dachraum eindringen und gefährdet die Saaldecke! Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte 2024 dabei unterstützen, das Dach des Traufhauses zu saniern. Nun soll es mit der Dachsanierung am südlichen Giebelhaus weitergehen. Zudem ist geplant, die Gauben auf dem Traufhaus mit ihren bauzeitlichen Nonnenköpfen wiederherzustellen. Helfen Sie mit Ihrer Spende dabei!

Das einstige Ausflugslokal Felsenkeller liegt unmittelbar an der Brücke über die Dhünn und gegenüber der alten Hauptzufahrt zum Kloster Altenberg. Förderung 2021-2025.

Adresse:
Eugen-Heinen-Platz
51519 Odenthal
Nordrhein-Westfalen