Tausende Kadetten lernten auf dem Segelschulschiff segeln. Die Gorch Fock, die nach dem gleichnamigen Schriftsteller benannt wurde, bezeichnet gleichzeitig eine Schiffsklasse, die insgesamt sechs Schiffe umfasste. In Stralsund liegt die so genannte Gorch Fock 1, der die Zahl nur zur Unterscheidung ihrem eigentlichen Namen hinzugefügt wird. Sie ist 74 Meter lang und 12 Meter breit. An den drei Masten können 23 Segel mit einer Gesamtfläche von 1800 m² gesetzt werden. Ihre Stammbesatzung bestand aus neun Offizieren sowie 58 Unteroffizieren und Mannschaften, zu denen 198 Auszubildende kamen. Die Werft Blohm+Voss baute sie in nur 100 Tagen im Auftrag der Reichsmarine. Sie lief am 3. Mai 1933 vom Stapel, ihr ursprünglicher Heimathafen war Hamburg. Nach einer Reise bis ans Schwarze Meer liegt die Gorch Fock heute als Museumsschiff in Stralsund.
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„Kamerad“ unter sowjetischer Flagge
1945 versenkte ein Sprengkommando der Deutschen Wehrmacht die Gorch Fock im Strelasund, um sie nicht dem Feind zu überlassen. Die sowjetische Militäradministratur ordnete zwei Jahre später ihre Hebung an. Ab 1951 war sie unter dem neuen Namen „Towarischtsch“, auf deutsch „Kamerad“, wieder unter Segeln. Heimathafen war jetzt das ukrainische Kherson. Als sich die Sowjetunion auflöste, fuhr das Segelschulschiff unter ukrainischer Flagge weiter. Der Verein „Tall Ship Friends“ vermittelte Trainees aus 14 Nationen, die auf ihr segelten. Aufgrund von Schwierigkeiten, die Gorch Fock zu erhalten, bot der Verein „Tall Ship Friends“ 1998 Hilfe an. Am 3. September 1999 machte das Schiff in Wilhelmshaven fest und in 30 Tagen nach seiner Ankunft und damit noch vor der EXPO 2000 am Meer waren mehr als fünf Tonnen alter Einrichtungen demontiert und verschrottet. 2003 ließ der Verein in der Volkswerft Stralsund seine Schwimmsicherheit wiederherstellen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde es kurz darauf wieder auf seinen alten Namen „Gorch Fock“ getauft.
Der Weg zum Museumsschiff
2004 konnten dann endgültig die Instandsetzungs- und Restaurationsarbeiten beginnen. Die alte Ausrüstung und Einrichtungen wurden demontiert, um Platz für ein Schiffsmuseum zu schaffen. Auch eine neue Kombüse entstand. 2005 waren Demontagen des gesamten Zwischendecks, des Maschinenraumes bis auf die Hauptmaschine, und der Werkstätten abgeschlossen. Die ehemaligen Kadettenunterkünfte sind nun für Veranstaltungen bis 500 Personen brauchbar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte 2018 die Beseitigung von Rostschäden.
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Dreimaster, Stapellauf 1933 als Segelschulschiff, heute Schiffsmuseum. Förderung 2018.
Adresse:
An der Fährbrücke
18439 Stralsund
Mecklenburg-Vorpommern
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