Gut Garkau
Scharbeutz, Schleswig-Holstein

Gut Garkau

Der berühmteste Kuhstall der Welt

Auf Gut Garkau bei Scharbeutz in Ostholstein steht der berühmteste Kuhstall der Welt. 1923 von dem Architekten des Neuen Bauens Hugo Häring (1882-1958) geplant, wurde er zusammen mit einer Scheune und einem Wagen- und Geräteschuppen in den Jahren 1924 bis 1926 errichtet. Bis heute kommen Fachleute aus aller Herren Länder, um sich mit dem Zeitzeugnis zu befassen. Weil es sich schon seit den 1970er Jahren nicht mehr lohnt, Milchwirtschaft in dieser Hofgröße zu betreiben, wird die Gutsanlage nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion genutzt. Nun müssen die Scheune und das Kuhhaus der Anlage dringend saniert werden! Helfen Sie mit Ihrer Spende bei der Nutzbachmachung der Innenräume und Sanierung der Fassade, Fenster und Tore

Unterstützen Sie den Erhalt von Gut Garkau!


Funktionalität und Ästhetik zum Wohl von Mensch und Tier

Die Hofanlage von Gut Garkau liegt parallel zum Ufer des Pönitzer Sees. Bauherr des innovativen Ensembles war Otto Birtner, der damit landwirtschaftliche Erkenntnisse zur Optimierung der Betriebsabläufe aus den fortschrittlichen USA umsetzen wollte. Der Architekt Hans Häring plante die gewünschte Funktionalität bis ins Detail und verband sie mit dem Anspruch organischen Bauens zum Wohl von Mensch und Tier. Als Materialien verwendete er Klinker, Holz und Beton. Das Gutshausensemble wurde nicht vollständig umgesetzt, dennoch beeindrucken die drei Gebäude, die mit Bezug zueinander um den ovalförmigen Hof errichtet wurden.

Der Kuhstall ist mit einem birnenförmigen Grundriss versehen. Die Stellplätze der Kühe sind an den Wänden angeordnet. In ihrer Mitte war der Bulle in einem Gitterverschlag untergebracht, bei dessen Anblick die 42 Rinderdamen mehr Milch produzieren sollten. Für eine gleichmäßige Beleuchtung war durch hohe Fensterbänder gesorgt, durch Lüftungsschlitze an der Außenhülle konnte Abluft entweichen. Der schräge Dachboden erleichterte die Arbeit, weil das Futter so leicht auf den darunter gelegenen Futtertisch geschoben werden konnte. Mit der neben dem Kuhstall angeordneten Wagenremise erschuf Hans Häring einen langgezogenen Bau, an dessen Längsseite die einzelnen Wagen bequem und von einem weit vorkragenden Dach geschützt einfahren konnten.

Über eine besondere Ästhetik verfügt die 13 Meter hohe Scheune, die mit ihrem Zollingerdach von innen wie eine Kirche anmutet. Die hohe Holzkonstruktion des nach außen gewölbten Satteldachs erinnert an Waben, besteht jedoch aus Rauten, deren Muster durch parallel und dabei etwas versetzt angeordnete Bretter entsteht. Friedrich Zollinger entwickelte Anfang der 1920er Jahre diese Bauweise, die durch eine optimale Lastverteilung ohne tragende Elemente auskommt. So kann nicht nur der Raum besser genutzt werden. Es werden verhältnismäßig kurze Bauelemente benötigt, die einfach zu konstruieren sind. Der Bedarf an Baumaterial verringert sich um 40 Prozent gegenüber der konventionellen Dachbauweise.

Scheune und Kuhhaus brauchen Hilfe!

Auch hundert Jahre nach seiner Erbauung fasziniert Hugo Härings Konzept von Gut Garkau nicht nur die Fachwelt. Die Gebäude sind seitdem jedoch in die Jahre gekommen. Das Tragwerk und das Dach bedürfen dringend einer Sanierung. Man hat sich zum Ziel gesetzt, das Denkmalensemble im Sinn von Hugo Häring wieder zu einem ländlichen Ort zu machen, der nicht nur museal erinnert, sondern die Vision von lebendiger Architektur für Mensch und Tier erlebbar macht. Dafür gibt es aber noch einiges zu tun: Scheune und Kuhhaus müssen nutzbar gemacht werden, die Fassaden und Mauern saniert und Scheunentore und Fenster restauriert werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende, damit das gelingen kann!

Das Gut Garkau liegt als landwirtschaftliche Hofanlage parallel zum Ufer des Pönitzer Sees, 1923 vom Berliner Architekten Hugo Häring im Stil des organischen Bauens geplant. Förderung 2022 und 2023.

Adresse:
Seestr.
23684 Scharbeutz
Schleswig-Holstein