Gutsanlage Rixdorf
Lebrade, Schleswig-Holstein

Gutsanlage Rixdorf

Schönste barocke Gutsanlage Holsteins!

Gut Rixdorf wirkt schon von weitem wie eine kleiner eigenständiger Ort. Zahlreiche historische Scheunen, Wirtschafts- und Wohngebäuden und auch eine kleine „Vorstadt“ mit Arbeiterhäusern bestätigen schnell den Eindruck, dass hier ein ganz besonderes Denkmal in der holsteinischen Schweiz bis heute beeindruckt – schon durch seine Größe allein! Die Torhausscheune ist gewaltig, fast so groß wie ein Fußballfeld, ganze 99 Meter lang. Das Reetdach misst 14.000 Quadratmetern. Die denkmalgeschützte Anlage verfügt damit über das größte Reetdach Deutschlands. Doch ein verheerender Brand hat den Reitstall des Barockensembles zerrstört und muss jetzt wieder aufgebaut werden.

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Größtes Reetdach Deutschlands

Die einheitliche Hofanlage liegt reizvoll in einer Niederung der Kossau. Seit 1221 als Adelssitz bekannt, war Gut Rixdorf ehemals einer der größten Höfe in der heutigen Holsteinischen Schweiz. Doch mit der Schweiz selbst hat die Gegend um Plön hoch im Norden Deutschlands wenig zu tun. Schon im 18. Jahrhundert war das Land der Eidgenossen für die europäische Oberschicht das beliebteste Urlaubsland. Deswegen haben viele Regionen aus Imagegründen den Namen „Schweiz“ übernommen.

1725-90 war Gut Rixdorf im Besitz der Grafen von Baudissin, einem der bedeutendsten Adelsgeschlechter Deutschlands. Die Hofanlage wurde 1726-37 von R.M.Dallin für Wulf Heinrich von Baudissin geschaffen und hat sich bis heute fast unverändert erhalten. Es handelt sich um lang gestreckte Backsteingebäude mit hohen, komplett reetgedeckten Krüppelwalmdächern – ein riesige Komplex, der sehr wahrscheinlich für immer seinesgleichen suchen wird.

Bis heute landwirtschaftlich genutzt

Das mächtige Torhaus von 1732 ist durch ein großes Sandsteinwappen des Bauherrn mit Inschrift in der Gaube über Mitteldurchfahrt ausgezeichnet. Der Backsteinkomplex besteht aus zahleichen Bauten: das Kuhhaus von 1736, die Weizenscheune von 1730, das Inspektorenhaus von 1737 nebendran. Das Herrenhaus ist ein stark gegliederter Winkelbau im englischen Landhausstil mit Zierfachwerk im Obergeschoss. Nördlich an der Duchgangsstraße steht eine Zeile von Landarbeiterkaten des frühen und späten 19. Jahrhunderts, genannt „Vorstadt". Wer also Gut Rixdorf besucht, der wird schnell überwältigt von seiner schieren Größe, die eindrücklich zeigt, wie wichtig seine Erbauer waren.

Verheerendes Feuer!

Im Norden der Anlage liegt der ehemalige Reitstall von 1726 mit Walmdach, im Süden der der Pferdestall für Kutschpferde. Am 21. Juni 2013 schlug ein Blitz hier ins Reetdach. Kurz nach 05:15 Uhr in der Früh brannte das ganze reetgedeckte Gebäude lichterloh. Zeugen erinnern sich bis heute an den Knall, der das Unheil ohrenbetäubend einleitete. Zwei Minuten später wurde das Feuer entdeckt und die Feuerwehr alarmiert, die kurz danach schon vor Ort war. Sonst würde Gut Rixdorf in seiner heutigen Form heute sicher nicht mehr bestehen. Denn 170 Feuerwehrleute bestehend aus allen Löschzügen der Region konnten zum Teil unter Einsatz ihres Lebens das Übergreifen der Flammen auf die benachbarten reetgedeckten Gebäude verhindern. Die stehen teilweise nur der Meter voneinander entfernt.

2018 möchte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Wiederherstellung des Dachstuhls und der Eindeckung am Pferdestall unterstützen. Bitte helfen Sie uns bei dieser Maßnahme, denn Gut Rixdorf ist aus der Geschichte der Holsteinischen Schweiz nicht wegzudenken.

Hofanlage, erbaut 1726-37. Gutshaus mit vorgelagertem Torhaus und mehreren umgebenden Scheunen und Pferdeställen, Förderung 2018/19

Adresse:
24306 Lebrade
Schleswig-Holstein