Wer Urlaub in Nordfriesland machen will, der sucht frische Meeresluft, Fischbrötchen und Betten unter Reetdächern. Doch gerade Letztere sind rar gesät. Denn der Erhalt der typischen, reetgedeckten Bauernhäuser an der Nordsee ist heute kaum mehr bezahlbar. Gab es 1860 noch 360 sogenannte Haubarge auf der Halbinsel Eiderstedt, sind heute weniger als 100 erhalten geblieben. Ein Juwel darunter ist der Sechs-Ständer-Haubarg von Pohnswarft bei Oldenswort - einer der ältesten Reetbauten seiner Art und in der äußeren Gestalt noch von 1787 erhalten. Doch damit er nicht verfällt, ist Hilfe dringend notwendig.
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Heim für Mensch und Tier
Mensch und Tier lebten hier unter einem Dach, wenn auch in getrennten Räumen. Haubarg kann man mit Heuberg übersetzen - einer Stätte zum „aufbergen“ von Heu. Dieser Haustyp mit seinen enorm massiv wirkenden Reetdächern über weißen Mauern wurde im späten 16. Jahrhundert von westfriesischen Einwanderern eingeführt und bewährte sich bis ins späte 19. Jahrhundert als Bauernhof an der Küste.
Früher waren Haubarge ökonomisch sinnvoll und tragbar im feucht-kühlen, windigen Klima Nordfrieslands. Reet - meist aus Schilfrohr - war eines der ersten Bedachungsmaterialien der sesshaft gewordenen Menschen. Denn die Wasserpflanze ist feuchtigkeitsabweisend und wächst in der Region. Ein Reetdach hält jedoch meist nur um die 40 Jahre, bis Pilze und Fäulnis gewinnen. Eine neue Dachdeckung kostet dann bedeutend mehr, als mit herkömmlichen Materialien. Deshalb weichen heute die meisten Bauern auf andere Gebäude aus. Die Zukunft der letzten Haubarge liegt deshalb in einer Umnutzung, um dem Verfall zu entgehen und diese herrlichen Reetbauten zu erhalten.
Eines der ältesten Häuser seiner Art
Der Haubarg Pohnswarft beeindruckt durch seine weiß geschlämmte Ziegelfassade und das große, den Bau dominierende Reetdach. Heute beherbergt er mehrere Ferienwohnungen. Das nordfriesische Denkmal ist von besonders hoher geschichtlicher und kulturlandschaftlicher Bedeutung. Es ist sogar gut möglich, dass das Haus in Teilen aus dem 17. Jahrhundert stammt. Das sollen dendrochronologische Untersuchungen an den Hölzern der Ständer beweisen. Wahrscheinlich dürfte der Haubarg Pohnswarft bereits kurz nach Eindeichung des Süderfriedrichkoogs im Jahr 1614 errichtet worden sein und damit zu den ältesten Vertretern seiner Art zählen. Doch vierhundert Jahre Siedlungsgeschichte benötigen akut Hilfe: Das Mauerwerk ist feucht und rissig, das Ständerwerk wurmstichig und morsch, auch das Reetdach muss dringend erneuert werden. Bitte helfen Sie diesem einmaligen Bau an der Deutschen Nordseeküste.
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Adresse:
Süderfriedrichskoog
25870 Oldenswort
Schleswig-Holstein
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