Haus Friedrichshuld
Nuthetal, Brandenburg
Aussenansicht

Haus Friedrichshuld

Haus Friedrichshuld war ursprünglich Mittelpunkt einer Maulbeerplantage, welche König Friedrich II. seinem Feldprobst Decker schenkte. Das Grundstück liegt in Philippsthal, einem 1756 zunächst als Spinnerdorf angelegtem Ort. Bewohnt wurde das zweistöckige, herrschaftlich eingerichtete Haus vom Schulzen, der für das Verteilen der Wolle und das Einsammeln der Garne zuständig war. Grund für das Anlegen solcher Spinnerdörfer im damaligen Preußen war der Wunsch, sich durch eine eigene Textilmanufaktur unabhängig zu machen. Der Versuch eine Seidenraupenzucht aufzubauen schlug allerdings fehl, da das Klima sich für Maulbeerbäume als ungeeignet herausstellte. Daher wechselte das Gut häufig seinen Besitzer, bis es schließlich 1801 umgestaltet wurde. In der Umgestaltung ist die Handschrift des Architekten und Direktor der Berliner Bauakademie David Gilly zu erkennen. Gemeinsam mit seinem Sohn Friedrich gilt David Gilly als bedeutender Vertreter des Frühklassizismus in Deutschland. Es ist wahrscheinlich, dass er selbst oder einer seiner Schüler am Umbau beteiligt waren. Besonders hervorzuheben sind hier die Wand- und Deckengemälde in einigen Räumen des Obergeschosses und das Treppenhaus. Der Verfall des Hauses begann 1945 nach der Flucht der Besitzer. Vor dem völligen Ruin gerettet wurde das Gebäude von einem seiner Besitzer, dem Berliner Schriftsteller Horst von Tümpling, der es in den 1970er Jahren bewohnte. Erst in den 1990er Jahren konnten die ersten umfassenden Instandsetzungsmaßnahmen beginnen, die sich dementsprechend aufwendig gestalteten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte verschiedene Maßnahmen zur Wiederherstellung des Haus Friedrichshuld. Unter anderem beteiligte sie sich an der Instandsetzung der Fassade und an der Restaurierung von mehreren Wand- und Deckendekorationen.

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Schlichter, klassizistisch überformter Putzbau, 1754, Anfang 19. Jh. umgestaltet, Förderung 1996, 1999, 2002

Adresse:
Dorfstraße
14558 Nuthetal
Brandenburg