Südwestlich von Berlin und Potsdam, inmitten der Havel, einem Zufluss der Elbe, liegt der mittelalterliche Altstadtkern der Stadt Werder auf einer Insel. Diese ist 450 mal 1000 Meter groß und in drei Teile geteilt. Der flache nördliche Teil wurde so oft überflutet, dass hier auch heute noch nur ein Sportplatz und Kleingärten zu finden sind. Die Fischerstraße gehörte zum mittleren Teil mit Markt und war damals der Kiez der Fischer. Das ca. 1830 errichtete Wohnhaus am Ende der Straße gehört jedoch schon zu dem erhöhten Teil, auf dem sich auch das Rathaus, die Kirche und die Mühle befinden.
Das Fischerhaus wurde im Jahr 1850 von dem Ratsherrn und Obermeister der Maurerinnung Hermann Stechow erworben, der ihm auch den Namen Stechow-Haus verlieh. Mit seiner prägenden Lage unterhalb der neogotischen Heilig-Geist-Kirche wird es oft als schönstes Haus der Insel bezeichnet. Das noch originale Dach ist nun schon 200 Jahre alt, sodass es dringend einer Sanierung bedarf. Helfen Sie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Ihrer Spende, es denkmalgerecht zu erneuern!
Das Stechow-Haus liegt traufständig, also mit den Dachseiten, zur Straße und ist massiv aus verputztem Stein errichtet, der in einem rötlichen Erdton gestrichen ist. Die Giebel des einstöckigen Wohnhauses werden durch kleinere Dächer verkürzt und machen das Dach so zu einem Krüppelwalmdach. Vier regelmäßig auf der Längswand verteilte historische Kreuzstockfenster mit steinernen Fenstersimsen und dunkelgrünen Läden grüßen den Vorbeigehenden zu.
Durch die Hanglage entsteht ein Sockelgeschoss, in dem der Keller untergebracht ist. Das Grundstück ist mit Ziermauerwerk aus Backstein eingefriedet. Spolien, also Überreste älter Bauten, in diesem Fall aus barocken Wohnhäusern der Umgebung, schmücken die Kellertür, die Treppe, den Kachelofen und eine Flügeltür. In der historischen schwarzen Küche befinden sich noch die originalen Balken. Sie ist nicht mit einem Abzug, sondern nur mit einem Trichter ausgestattet, der die Funken einfing, und daher schwarz vom Ruß.
Die Krone des noch originalen Daches ist mit historischen Biberschwanzziegeln versehen. Die Dachdeckung ist so verwittert, dass bereits vereinzelt Dachziegel herabfallen. Sie muss zusammen mit dem Dachgeschoss dringend saniert werden, um das einzigartige Denkmal zu erhalten! Helfen Sie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Ihrer Spende, damit dies gelingen kann!