Die Jesuitenkirche St. Ignatius und Franz Xaver ist eine katholische Kirche in der Mannheimer Innenstadt. Sie gilt als eine der bedeutendsten und größten Barockkirchen Süddeutschlands.
Wer die Jesuitenkirche betritt, hält automatisch den Atem an angesichts der prunkvollen, barocken Ausgestaltung. Das „Ausrufezeichen Gottes“ in Sichtweite des Mannheimer Schlosses wurde zwischen 1738 und 1760 erbaut. Der knapp 20 Meter hohe, prachtvoll goldglänzende Hochaltar in dem lichtdurchfluteten Kirchraum mit den großen Fenstern, der achteckigen Kuppel und dem genauso lichtdurchfluteten halbrunden Chorabschluss mit halber Kuppel ist eine gewaltige Architekturinszenierung! Die Seitenschiffe der Wandpfeiler-Basilika betonen im Kircheninneren das Vertikale – der Blick der Besucher wird zur Tambourkuppel über der Vierung gelenkt.
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Kurfürstliches Privatvermögen
Der pfälzische Kurfürst Carl Philipp (1661-1742) wollte die immensen Kosten für den Kirchbau aus seinem Privatvermögen bestreiten, hatte aber immer wieder finanzielle Probleme dabei, so dass die Baustelle zeitweise ruhen musste. Er bestritt zu der Zeit in Mannheim mehrere Großbaustellen und gab der Stadt ihr barockes Gesicht: 1720 legte er den Grundstein für das Schloss und das angeschlossene, nicht mehr vorhandene Jesuitenkollegium. Die Schlussabrechnung von 1758 – 1756 wird die Kirche gesegnet – ergibt eine Bausumme von 400.000 Gulden alleine für die Kirche.
Die 75 Meter hohe Vierungskuppel sowie die Schaufassade aus rotem Sandstein und mit den zwei Türmen richtet sich zur Hauptachse der Stadtanlage, so dass der Chor des langgestreckten Baus nach Westen zeigt. Der dreiachsige Vorbau der Schaufassade hat drei rundbogige Portalöffnungen, reich verziert mit schmiedeeisernen Gittertoren. Im mittleren finden sich der „Kurhut“ als Symbol der Macht sowie die Monogramme des Kurfürsten Carl Theodor und seiner Frau Elisabeth Augusta. Die Längs- und Rückseiten der Jesuitenkirche sind einfacher gestaltet und hell verputzt, der rechteckige Bau ist gut 74 Meter lang und 29 Meter breit.
Kriegsschäden und Wiederaufbau
Brandbomben und Sprengbomben beschädigten 1943 und 1945 die Kirche, alle original barocken Fresken und ein Großteil der Ausstattung wird zerstört. Bereits 1948 begann der Wiederaufbau, der 1960 beendet wurde. Seitdem werden regelmäßig Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Der Kunsthistoriker Georg Dehio bezeichnete die Mannheimer Jesuitenkirche zu Beginn des 20. Jahrhunderts als bedeutendste Barockkirche Südwestdeutschlands. Diese Aussage hat auch nach den schweren Schäden im Zweiten Weltkrieg und der Wiederherstellung noch Gültigkeit. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 2019 die umfassende Metallrestaurierung finanziell unterstützt. Teile des mittleren Eingangstores hatten sich gelöst und stürzten ab.
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Spätbarocke Kirche, erbaut 1738 bis 1960, Förderung 2019.
Adresse:
A 4
68159 Mannheim
Baden-Württemberg
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