Schon 1607 gründete Joachim Kurfürst Friedrich von Brandenburg in Joachimsthal die Schule für begabte Knaben, die an verschiedenen Standorten bis weit ins 20. Jahrhundert eine bedeutende Ausbildungsstätte war – unter anderem für Friedrich Nicolai (1733-1811), Achim von Arnim (1781-1831) und Georg Heym (1887-1912). Im Jahr 1911/12 wurde für das Gymnasium in Templin in der Uckermark ein moderner Schulkomplex errichtet, der auch heute noch für einen zeitgemäßen Schulbetrieb alle Voraussetzungen mitbringt. So entstand die Vision, das seit 1996 leerstehende Gebäude für eine Schule für Europa in Templin zu nutzen. Dem Gebäudeensemble verlieh Staatsministerin Prof. Monika Grütters den Status des „national wertvollen Kulturdenkmals“. Helfen Sie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, das geschichts- und zukunftsträchtige Gymnasium wiederherzustellen!
Bitte unterstützen Sie den Erhalt des Joachimsthalschen Gymnasiums!
Gymnasium nach lutherisch geprägtem Humanismus
„Dic cur hic“, übersetzt: „Sag, warum Du hier bist“ oder „Sag, warum Du hier auf Erden weilst“ war der Leitspruch der Schule nach dem lutherisch geprägten Humanismus. Der Brandenburgische Kurfürst hatte sie nach dem Vorbild sächsischer Schulen errichten lassen und sie großzügig ausgestattet. Von den 170 Plätzen an der Schule wurden 120 „Freistellen“ an Stipendiaten vergeben. Die hiermit geförderten Jungen sollten unabhängig vom Stand der Eltern eine Ausbildung erhalten. In der weit über ihre Grenzen bekannten und als Vorbild wahrgenommenen Schule wurden sie auf ein Studium vorbereitet, das sie zu höheren Aufgaben im Staats- und Kirchendienst befähigen sollte.
Innerhalb der Wald- und Seenlandschaft der Uckermark hatte der Architekt Fritz Bräuning (1879-1951) auf dem großzügigen Gelände einen Gebäudekomplex entworfen, der mit Klassen-, Bibliotheks- und Wirtschafts- und Alumnatsgebäuden für die Schüler, Lehrerwohnungen, Tennisplätzen und Turnhalle keine Wünsche offenließ. Das Schulgebäude distanziert sich in seiner Gestaltung vom kasernenartigen Schulbau der Kaiserzeit und verdeutlicht die Entwicklungen, die das deutsche Bildungswesen mit Aufkommen der Reformationspädagogik zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte. Das Ziel war eine harmonische Beziehung zwischen der Architektur und den landschaftlichen Gegebenheiten im Sinne der damaligen „Gartenstadtbewegung“. Bis 1956 bestand der Schulbetrieb, trotz aller politischen Veränderungen, fort. Bis 1988 wurde das Gebäude für die Ausbildung von Lehrern und Erziehern genutzt, zuletzt diente es bis 1996 als Oberstufenzentrum.
Für die Zukunft unter Neuem Dach
Professor Thomas Drachenberg, der sich als brandenburgischer Landeskonservator mit den Themen Denkmalpflege und -schutz auseinandersetzt, hat 2018 auf die „herausragende geschichtliche, baukünstlerische und städtebauliche Bedeutung der Templiner Schulanlage“ hingewiesen. Es wird aufgrund des langen Leerstandes keine leichte Aufgabe sein, diesen alten Glanz wieder herzustellen.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz möchte helfen, im ersten Bauabschnitt die Dächer des Alumnatgebäudes, deren nicht bauzeitliche Betondachsteine schadhaft sind, zu sanieren. In einem zweiten Bauabschnitt soll auch der fortschreitenden Verfall des ehemaligen Direktorenhauses und des Schulturmes durch deren Dachsanierung gestoppt werden. Mit Ihrer Spende wird es möglich, das national bedeutende Denkmalensemble zu erhalten!
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1911/12 nach Plänen des Regierungsbaurats Fritz Bräuning errichtet, Förderung 2020, 2021, 2022, 2023
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