Der 1725 angelegte jüdische Friedhof in Saarwellingen zählt zu den ältesten im Saarland. Nach der Neuanlage 1920 erfolgte 1936 dort die letzte Bestattung. 1938 wurde er in der Reichspogromnacht verwüstet. Nach der Wiederherstellung durch die Synagogengemeinde Saar und der Aufstellung eines Gedenksteins aus Bruchstücken zerstörter, nicht mehr zuzuordnender Grabsteine im Jahr 1950 sind heute noch 37 Grabstellen vorhanden. Die auf einer Anhöhe gelegene Anlage wird von einer Mauer umfasst.
Außer kontinuierlichen Grünschnittarbeiten wurden seit Jahren keine wesentlichen Maßnahmen an der Friedhofsanlage vorgenommen, wodurch sich neue Schäden ergeben haben. Die Umfassungsmauern weisen Putzabplatzungen und Hohlstellen auf, die Verfugung ist schadhaft, es fallen einzelne Steine heraus und stellenweise fehlt die Ziegelabdeckung. Zudem ist die Toranlage verrostet. Auch die Treppenanlagen und das Wegesystem befinden sich in einem desolaten Zustand. Außerdem sind auch einige Grabstellen geschädigt. Die Steine stehen schief und weisen Risse auf.
Die Gesellschaft für Sozialeinrichtungen des Arbeiter-Samariter-Bundes konnte 2010 diese Schäden als Bauherr für die Synagogengemeinde Saar beheben. Seit 2001 führt diese GmbH in Kooperation mit der Synagogengemeinde und dem Landesdenkmalamt des Saarlands Instandsetzungsmaßnahmen an den 17 noch erhaltenen jüdischen Friedhöfen des Saarlands durch, wodurch besonders benachteiligten Zielgruppen am Arbeitsmarkt eine Beschäftigung gegeben werden kann.
Der jüdische Friedhof von Saarwellingen zählt nicht nur zu den ältesten im Saarland, vielmehr ist er auch mit seiner Wiederherstellung und der Errichtung eines Gedenksteins in den 1950er Jahren als Denk- bzw. Mahnmal der
Reichspogromnacht zu verstehen.
2010 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für Instandsetzung zur Verfügung.
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