Karl-Theodor-Brücke
Heidelberg, Baden-Württemberg
Standort
69115 Heidelberg
Baden-Württemberg
Kurz & knapp
Sandsteinbrücke, 1786-88 von Hans Maier, Förderung 2005, 2008 und 2017.
Die Karl-Theodor-Brücke in Heidelberg, bekannt als "Alte Brücke", ist mehr als eine Verbindung von einem Ufer zu dem anderen: Ihre Schönheit wurde in der Dichtung besungen, ihre Geschichte erzählt von Verteidigung, wirtschaftlichen Notwendigkeiten, Naturgewalten, Kunst und Stolz. Sie gehört zu den Wahrzeichen der Stadt, wenn nicht des Landes, und wurde unzählige Male von Touristen besucht und abgelichtet.
Kurfürst Karl Theodor von der Pfalz ließ die nach ihm benannte Brücke 1786-88 errichten. Der bislang eher unbekannte Bauinspektor Matthias Mayer hatte den Zuschlag erhalten, die Brücke komplett aus Stein zu bauen. Nachdem sieben Vorgängerbauten dem Eisgang - tonnenschweren Eisschollen, die sich im Frühjahr den Weg zum Rhein bahnten - zum Opfer fielen, sollte diese endlich in der Lage sein den Naturgewalten zu trotzen. Um auch vor dem Eishochwasser besser geschützt zu sein, erhöhte Mayer die mittleren Brückenjoche deutlich. Dies verleiht dem 200 Meter langen und 7 Meter breiten Bauwerk aus rotem Sandstein einen leichten Schwung und eine gewisse Eleganz, die vor der landschaftlichen Kulisse ihren besonderen Reiz ausmacht. Von den Heidelbergern finanziert, war sie damals nach dem Mannheimer Schloss teuerstes Bauwerk der Kurpfalz. Zugleich war sie Statussymbol ihres Bauherrn, der sie mit Statuen schmückte, die die Flüsse des Herrschaftsgebietes repräsentieren und die heute noch die Brücke zieren.
Das in seiner Bausubstanz mittelalterliche Brückentor schließt die Brücke zur Stadt hin ab. Seine 28 Meter hohen flankierenden Doppeltürme waren ursprünglich Bestandteile der spätgotischen Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert. Am Tor mussten Auswärtige den Brückenzoll entrichten. Im Verteidigungsfall konnte es durch ein Falltor verschlossen werden. 1709 bis 1711 wurde die Toranlage entsprechend des damaligen Geschmackes "barockisiert". Ihre heutige Gestalt erhielt sie von Mathias Mayer, der unter anderem den Türmen die spätbarocken Helme aufsetzte. 2005, 2008 und 2017 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung der Brückenpfeiler und -bögen sowie des Brückentors.
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