Es gibt ihn kaum noch, den einst sehr verbreiteten Haustyp der Mauerhäuser, die direkt an die Stadtmauer gebaut wurden, so dass diese die Rückwand der kleinen Häuser bildet. In Erlangen stehen zwei Exemplare dieser vom Aussterben bedrohten Art, die dringend Hilfe benötigen. Schon der erste Blick auf die stark beschädigten Außenwände, den maroden Dachstuhl und die Löcher in den Decken zeigt, dass noch viel zu tun ist, um die Häuser für die Zukunft zu rüsten. Helfen Sie mit Ihrer Spende diesen – nur auf den ersten Blick unscheinbaren – Denkmalen, die so viel von der Stadtgeschichte Erlangens erzählen können!
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Kleine Häuser mit großem Seltenheitswert
Die Besonderheit dieser beiden Erlanger Bürgerhäuser ist, dass sie in den Jahren 1669/70 an der Innenseite der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung errichtet wurden, die nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48) ihre Verteidigungsfunktion verloren hatte. Während die straßenseitige Fassade in Fachwerk ausgebildet ist, dient die Stadtmauer als nördliche Außenwand. Für die kostengünstige Errichtung griffen die nicht von Reichtum gesegneten Bauherren auf Material aus der Umgebung zurück: auf Bauholz, Werk- und Bruchsteine für die Fachwerkfassade auf der Südseite. Und auf die Stadtmauer für die Nordseite: Einzig Löcher für die Fenster hatten sie in die dicke Mauer schneiden müssen. Nicht nur Teile des Fachwerks, sondern auch der gesamte Dachstuhl stammen von 1669 und 1670, damit haben die Kleinhäuser den Altstadtbrand von 1706 überlebt und sind die ältesten erhaltenen Häuser der Erlanger Altstadt.
Unter der Bedingung, die Stadtbefestigung nicht zu beschädigen, wurde der Hausbau an der Mauer vornehmlich Personen mit Bürgerrecht gestattet. Aufgrund ihrer Lage zwischen Mauer und Gasse waren die Mauerhäuser meist traufständig und sehr schmal, nicht tiefer als fünf Meter. Mit der Niederlegung vieler Stadtmauern verschwanden zumeist auch die daran angrenzenden Häuser. Weitere Hausabrisse folgten, weil ihre beengten Verhältnisse am Rande der Altstädte als ungesund und rückständig empfunden wurden.
Retten Sie dieses wichtige Stück (Stadt-)Geschichte!
Einst galten die Mauerhäuser samt vernachlässigter Stadtmauer als „Schandfleck“ in Erlangen. Heute erkennt man endlich den historischen und ästhetischen Wert des Ensembles – obwohl sich die Fachwerkgebäude aktuell noch in einem katastrophalen Zustand befinden. Die Fußschwellen und Stützen der Südseite sind verfault und haben sich stellenweise komplett aufgelöst. Steine und Mörtel halten nicht mehr in den Gefachen. Die Feuchtigkeit konnte nicht aus den Wänden weichen, weil in den 1960er Jahren eine undurchlässige, dicke Schicht aus Zementputz und Klinker aufgebracht wurde. Diese ist inzwischen fast vollständig abgenommen. Außerdem hat über Jahrhunderte hinweg die Stadtmauer aus Buckelquadern den zwei Häuschen zwar Schutz geboten, doch sie wäre ihnen auch fast zum Verhängnis geworden. Die scheinbar stabile Mauer neigte sich im Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr in Richtung des Stadtgrabens und die mit ihr verbundenen Fachwerkbauten nahm sie gleich mit sich.
Inzwischen wurden bereits wichtige Schritte zur Rettung der Mauerhäuser unternommen, doch nun muss der nicht minder aufwendige zweite Abschnitt folgen: die umfassende Instandsetzung des Daches und der Fassade. Die Fachwerkwand an der Südseite ist bereits freigelegt und wartet auf die dringend notwendige Restaurierung. Nur wenige Mauerhäuser haben bis heute überdauert. So gelten die in Erlangen erhaltenen zwei Exemplare als großer Glücksfall, die es ohne Ihre Unterstützung nicht schaffen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende, dass diese beiden Häuschen noch vielen Generationen von ihrem aufregenden Leben erzählen können! Nachdem sie Kriegen und Bränden getrotzt haben, sollen sie nicht der Zeit zum Opfer fallen.
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mittelalterliche Wohn- und Handwerkerhäuser, ca. 1669/70 erbaut, Förderung: 2019, 2020
Adresse:
Lazarettstr. 3-5
91054 Erlangen
Bayern
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