Maschinenhalle Königshütte

Zentrum des Bergbaus am Harz

Der Bergbau im Harz begann vor 3.000 Jahren in der Bronzezeit und bestimmte hier bis in jüngste Vergangenheit das Wirtschaftsleben und Landschaftsbild. Das letzte Bergwerk im Harz - die Grube "Wolkenhügel" bei Bad Lauterberg - stellte 2007 die Förderung wegen Unwirtschaftlichkeit ein. Mit der Stilllegung dieser Anlage fand der schon im Mittelalter und seit dem 16. Jahrhundert ununterbrochen betriebene Bergbau auf Silber, Blei und Zink sein Ende. In den Jahren 1731-34 wurde unterhalb von Bad Lauterberg ein wasserbetriebenes Hammerwerk der "Königlich-Hannoverschen Eisenhütte" in Betrieb genommen, die Königshütte. Noch heute zeugt sie von der langen Bergbau- und Industrietradition im Harz.

Großer Maschinenpark

Sie war ein wichtiger Bestandteil des Industriekomplexes. In der betriebseigenen Maschinenfabrik wurden Werkzeuge für die Weiterbearbeitung der rohen Gießereiprodukte gefertigt, die dann als Halb- oder Fertigzeuge in den Handel gelangten. Typische Produkte waren um 1800 Walzen, Räder, Getriebe, Kanonen, Gewehrteile, Einzelteile für Springbrunnen und Feuermaschinen. Mit dem Bau einer mechanischen Werkstatt, die dann später Maschinenfabrik genannt wurde, wurde 1815 begonnen. Der steigende Bedarf an Maschinenbauteilen führte zu ständigen Erweiterungen des Baus. Die Inventarlisten aller Maschinen sind bis in das Jahr 1820 zurück erhalten und zeugen von der Vielfalt der in Bad Lauterberg hergestellten Produkte. Einige der produzierten Maschinen sind bis heute in der Mühle auf dem Gelände erhalten. Erst 2001 wurde die Produktion eingestellt. Heute haben Besucher die Möglichkeit, bei Führungen durch die Eisenhütte tiefe Einblicke in die Industriegeschichte zu gewinnen.

Einzigartiges Industriedenkmal!

Die Königshütte in Bad Lauterberg ist in ihrer Gesamtheit ein historisches Gießerei-Ensemble mit Gebäuden aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Es besteht aus über einem Dutzend Fabrik-, Verwaltungs- und Wohnbauten. Einige Hüttengebäude stammen sogar noch aus der ersten Bauperiode um 1733. Seit Oktober 2014 ist es als "Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung" anerkannt. 2015 und 2016 unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wieder Sanierung der Maschinenhalle.