Das Küstenmotorschiff „Greundiek“ wurde 1949 als „Hermann-Hans“ auf der Rickmers Werft in Bremerhaven auf Kiel gelegt und ist im Januar 1950 vom Stapel gelaufen, danach war sie in Nord- und Ostsee unterwegs. Ab 1948 erlaubten die Aliierten den Neubau von Küstenmotorschiffen wieder: Die „Greundiek“ war eines der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-45) in Deutschland gebauten Schiffe und eines der ersten zivilen Schiffe in Vollschweißbauweise überhaupt. Im August 1951 sank sie nach einer Kollosion vor der Südküste Ölands. Auch mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte das geschichtsträchtige Denkmal erhalten werden.
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Historische Ausstattung im Originalzustand
Die Küstenschifffahrt prägte seit jeher das von der Niederelbe und der Unterweser auf zwei Seiten eingefasste Elbe-Weser-Dreieck. Dabei führte der stete Innovationsdruck im 20. Jahrhundert und die starke Beanspruchung zu ständigen und raschen Veränderungen der Wasserfahrzeuge. So wurden die kleinen und flachen Elb-Ever in den 50er Jahren durch die KÜMOs (Küstenmotorschiffe) ersetzt, die heute bereits wieder durch die Containerschiffe verdrängt wurden. Die KÜMOs waren seetauglich, konnten jedoch auch Binnengewässer befahren und dienten zur Verteilung der in den großen Seehäfen ankommenden Überseewaren im Küstenbereich. Die „Greundiek“ transportierte vor allem Holz aus Skandinavien und Kohle aus England. 1986 wurde es Ausbildungsschiff für die Seefahrtschule Grünendeich.
Die Innenaufteilung des KÜMOs mit den Kammern für den Kapitän, den Steuermann und die Matrosen ist mitsamt der Einrichtung der 50er Jahre kaum verändert. Auch Küche und Sanitätsräume sind erhalten. Das Logis im Bug, in dem die Mannschaft schlief, ist heute eine Rarität und zeugt von der ehemals spartanischen Lebensweise der einfachen Seeleute an Bord. Auch die Maschinenanlage befindet sich weitgehend im Originalzustand. Besonders wertvoll ist die originale Holzbrücke mit dem alten Steuerstand und der überkommenen nautischen Ausrüstung von den Signalflaggen bis zum Funkgerät. Auch der 6- Zylindermotor ist voll funktionstüchtig.
„Greundiek“ gerettet
Als das Küstenmotorschiff an einigen Stellen leckgeschlagen war, wurde eine Rundum-Sanierung notwendig. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurde es möglich, die Greundieck wieder auf große Fahrt zu entsenden. Zudem konnten Korrosionen im Bereich der Achterpiek entfernt und die Beschichtung überarbeitet werden.
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Doppelboden-Stahlschiff, 1949 erbaut und 1952 verändert, zur Verteilung von Überseewaren in Küstennähe, 1986 Ausbildungsschiff, heute Museumsschiff, Förderung 1998, 2000 und 2023.
Adresse:
Stader Hafen
21682 Stade
Niedersachsen
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