Das Kurhaus in Kleve erinnert an längst vergangene Zeiten, als hier noch Badegäste aus aller Welt zu Gast waren. Mitte des 19. Jahrhunderts war der Bäderbetrieb neu aufgenommen und mit neuem Schwung versehen worden, wozu auch der Neubau des klassizistischen Kurhauses beitrug. Bei der Eröffnung 1846 war der preußische König Friedrich Wilhem IV. zugegen.
Der Kurort Bad Cleve
Bad Cleve war zwischen 1740 und 1914 besonders bei wohlhabenden Preußen und Niederländern ein beliebter Kurort. Nahe dem einstigen Tiergartenwald und einer aus dem 17. Jahrhundert stammenden Parkanlage entstand 1846 zunächst das Bäderhaus nach Plänen des Klever Architekten Anton Weinhagen. 1872 erweiterte der Bonner Architekt Karl Friedrich Schubert das Bad um eine Wandelhalle und ein Hotel. Das Bäderhaus, heute Joseph-Beus-Westflügel genannt, ist ein zweigeschossiger Putzbau mit Mittelrisalit, den ein flacher Giebel bekrönt. Auch der ein Stockwerk höhere Hoteltrakt ist mit einem übergiebelten Mittelrisalit versehen. Die leicht zurückspringende Wandelhalle verbindet Bad und Hotel mit Rundbogenarkaden zu einem langgestreckten klassizistischen Ensemble.
Einst Atelier von Beuys, heute Mataré-Museum
Die Kurstadt "Bad Cleve" hatte ihren Zenit nach dem ersten Weltkrieg überschritten und so diente auch das Kurhaus bald anderen Zwecken. Nach Wohnnutzung und dem Einzug einer Schuhfabrik entdeckten junge Künstler die günstigen und doch großen Flächen. Darunter war auch der in Kleve geborene Joseph Beuys, er hatte im Kurhaus von 1958 bis 1964 sein Atelier. Seit 1997 dient das Kurhaus als Museum und Ewald-Mataré-Sammlung. Der rheinischen Bildhauer, Grafiker und Maler Mataré war ab 1947 Lehrer von Beuys an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Klassizistische Fassaden sind empfindlich
Die aufwendigen Fassaden hatten durch Regenwasser Schaden genommen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte 2017 die Malerarbeiten anlässlich der Fassadensanierung an Badhotel und Wandelhalle.
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Klassizistisches Putzbauten-Ensemble, Bäderhaus von 1846, Wandelhalle und Hotelbau von 1872, Förderung 2017
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