In Balve-Wocklum im Sauerland befindet die Luisenhütte, die man 2004 zu einem Denkmal von nationaler Bedeutung erklärte. Die älteste vollständig erhaltene Hochofenhütte Europas wurde mit Wasserkraft und Holzkohle betrieben. Die Gesamtanlage umfasst alle Objekte, die in einem wirtschaftlichen Zusammenhang standen, einschließlich der unterhalb am Wasser gelegenen Mühle und Zimmerei. Sie sind nich nur baulich, sondern auch mit ihrer technischen Ausstattung erhalten. Seitdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei der Sanierung half, macht ein modernes museales Konzept die historische Eisengewinnung in ihrer Gesamtheit erlebbar.
Spenden Sie jetzt für Industrie und Technik
Zeugnis der Industrialisierung
Grundlage der Eisenerzverhüttung in Balve-Wocklum waren Eisenerzvorkommen, Kalkgestein als Zuschlagstoff für die Verhüttung und Waldreichtum für die Erzeugung von Holzkohle. 1732 wurde die Luisenhütte gegründet. Ihr Bau ist jedoch erst im Jahr 1748 durch die Familie von Landsberg belegt, in Betrieb genommen wurde die Anlage im Jahr 1758. Im Zusammenhang mit der Hütte errichtete man auch ein Hammerwerk in dem das Roheisen der Hütte zu Rohstahl verarbeitet wurde. 1834 wurde der alte Hochofen, weil er baufällig geworden war, durch einen neuen mit einem Hüttengebäude ersetzt. Unter dem Druck wachsender Konkurrenz aus England, Belgien und dem Ruhrgebiet wurde um 1854 die Anlage aus- und umgebaut. Ab 1865 produzierte man hier jedoch kein Roheisen mehr.
Mit ihrer Vollständigkeit einzigartig in Europa
Die Vollständigkeit der historischen Hochofenanlage ist in Europa einzigartig. Neben dem Hochofengebäude mit der Abstichhalle, in der das erschmolzene Roheisen ausgebracht wurde, sind auch die Gießerei mit zwei für die Metallschmelze notwendigen Kupolöfen und die mit Wasser oder Dampf getriebene Gebläseanlage erhalten. Auch Nebengebäude aus Fachwerk, wie der Holzkohleschuppen, die Schreiberei, die Schreinerei und ein „Insthaus“, in dem die Arbeiter unterkamen sowie ein Teich gehören zu dem Hüttenkomplex. In dem heutigen Museum sind alle wesentlichen Komponenten des Produktionsprozesses nachvollziehbar: Das im Barock für die Drucklufterzeugung verantwortliche Wasserrad mit Kolbenanlagen ist ebenso erhalten wie die später errichtete Dampfmaschine, die Anlieferrampe, der Hochofen, die Schubkarren, das Gerät, die Gussformen oder die Hammer.
Um die Denkmale auf dieser Google Maps-Karte anzuzeigen, ist eine Einwilligung bzw. Veränderung in Ihren Datenschutzeinstellungen erforderlich.
Hochofenanlage mit Eisengießerei, 1834, mehrfach umgebaut, Förderung 2005
Adresse:
58802 Balve
Nordrhein-Westfalen
Hinweis zu Cookies
Unsere Webseite verwendet Tracking-Technologien (wie Cookies) und eingebundene externe Inhalte. Diese dienen dazu, unsere Website für Sie attraktiver zu gestalten oder zu verbessern, z. B. indem wir Webseiten-Besuche statistisch erfassen, Reichweiten messen und auswerten können. Diese externen Dienste können ggf. die Daten auch für eigene Zwecke verarbeiten und mit anderen Daten zusammenführen. Das Einverständnis in die Verwendung dieser Dienste können Sie hier geben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung – Ihre persönlichen Einstellungen können Sie jederzeit aktualisieren oder widerrufen.