Marienkirche
Waabs, Schleswig-Holstein

Marienkirche

Gotische Kirche hinter Dünen

Waabs an der Ostsee ist schon klein - nur Kleinwaabs ist noch kleiner! Der Hauptort Waabs an der Eckernförder Bucht hat kaum 1.400 Einwohner. Das Ferienparadies Kleinwaabs besteht aus zwölf Kilometern herrlichem Sandstrand, ein paar Häusern und einer Dorfkirche hinter den Dünen - der evangelischen Marienkirche. Sie gehört zur kleinsten Gemeinde des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde. Auch wenn die Marienkirche von außen schlicht erscheint, die Ausstattung im Inneren ist beeindruckend. Doch diese Schätze sind bedroht. Eine Gesamtsanierung des Chorraums ist dringend notwendig.

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Beeindruckende Ausstattung

Der einschiffige Backsteinbau geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Seine ältesten Teile stammen aus der Gotik. Die Kirche erhielt durch die Errichtung des Turmes Ende des 16. Jahrhunderts und die Wölbung des Schiffes durch drei Kreuzrippengewölbe 1608 ihre heutige Form. Der rötlich schimmernde Backstein der Kirchenmauern bestimmt das äußere Erscheinungsbild. Hauptsächlich im Sockelbereich lassen sich außerdem gemauerte Feldsteine erkennen.

Was man auf den ersten Blick nicht vermuten mag: In ihrem Inneren beherbergt die Kirche einige bemerkenswerte Kunstwerke wie eine Reihe gotischer Holzskulpturen, die wohl Reste eines Marienaltars von um 1460 sind. Der Schnitzaltar selbst ist ein Werk des 17. Jahrhunderts. Neben der hölzernen Taufe aus dem Jahre 1674 ist seit einigen Jahren auch der frühgotische Taufstein aus gotländischem Kalkstein wieder in Benutzung genommen. Die geschnitzte Kanzel wurde 1600 von Jürgen Koberch geschaffen, einem Bildschnitzmeister der Eckernförder Bildschnitzschule. Sehenswert sind auch die noch vorhandenen Teile des Rantzaugestühls aus den Jahren 1580/90 und 1608 mit geschnitzten Wappen und Ahnentafeln. Die Kirche erhielt außerdem schon 1608 eine Orgel.

Seltene Fresken erhalten

Ganz besonders sind die Wandmalereien im Altarraum, sie sind äußerst selten. Die Fresken stammen aus dem 16. Jahrhundert. Doch die spätgotische Ausmalung des Chorgewölbes wurde vermutlich um 1800 ein erstes Mal übermalt. Um 1900 hat der Schleswiger Maler Hans Hampke die Malerei freigelegt und großzügig ergänzt. In den 1950er Jahren verblasste die Malerei zusehends, so dass man sie in 1968 sogar weiß übertünchte. Doch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich 2010 an der Freilegung und Restaurierung der wertvollen Fresken beteiligt - außerdem 2013 an der Restaurierung der Schleifladenorgel der Firma Klaus Becker von 1972, die in dem historischen Eichenholz-Gehäuse aus dem Jahre 1608 untergebracht ist. 2018 soll die Restaurierung der wertvollen Fresken abgeschlossen werden. Allein wird es die kleine Gemeinde an den Dünen der Ostsee nicht schaffen. Sie braucht Ihre Hilfe und Ihre Spenden!

Feld- und Backsteinbau, Chor um 1400, Erneuerung und Schiffsneubau Anfang 17. Jh., Westquerturm 2. Hälfte 16. Jh., Förderung 2010, 2013, 2017/18, 2020

Adresse:
Kirchstraße
24369 Waabs
Schleswig-Holstein