„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ – so ein bekanntes Volkslied. Es zeichnet Szenen eines urtümlichen, harten Lebens und betont, wie wichtig das Müllerhandwerk sei. So standen in Lommersum, einem Ortsteil von Weilerswist und rund 30 km von Köln entfernt, einst vier Mühlen. Um sie zu speisen, wurde ein Bach von der Erft abgezweigt, der an den Höfen mehr oder weniger direkt vorbeiführte. Einer davon ist der sogenannte Mühlenhof: seit vielen Generation im Besitz einer Familie und inzwischen ein Traditionsbetrieb mit Reit- und Pensionsstall und Reithalle.
Die Anlage liegt inmitten von Feldern und Wiesen und ist eine echte Idylle. Doch als der „rauschende Bach“ in Lommersum am 14. Juli 2021 plötzlich über die Ufer trat, war von einem Tag auf den anderen nichts mehr so, wie es einmal war. Den historischen Mühlenhof traf es mit aller Härte. Das Fachwerk-Haupthaus, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, wurde von den Wassermassen stark beschädigt. Bis heute sind die Spuren der Flutkatastrophe überdeutlich sichtbar und weitere Folgeschäden nicht auszuschließen – und bis heute ist das Haus für die Eigentümerfamilie unbewohnbar. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Spende dabei, den alten Mühlenhof zu retten!
Retten Sie den Mühlenhof in Lommersum!
Von Pferden und Mühlsteinen
Auf dem weiträumigen Areal um den Mühlenhof fühlt man sich der Natur verbunden, zahlreiche Wanderer und Radfahrer kommen hier gerne vorbei. Den urigen Hof selbst erreicht man über eine kleine Brücke. 1839 erhielt die Mühle das Mühlrecht und wurde in diesem Zusammenhang erstmals urkundlich erwähnt, sie ist wahrscheinlich aber deutlich älter.
Nach einem Brand im Jahr 1956 wurden die beiden Fachwerkscheunen, die ursprünglich noch zur Anlage gehörten, zerstört und so ist heute nur noch das Fachwerk-Haupthaus mit der Mühlentechnik erhalten. Es ist das Herzstück des Hofes und im Kern wohl schon um 1750 entstanden. Die genaue Entstehungszeit des Gebäudes wird derzeit in einer dendrochronologischen Untersuchung ermittelt.
Das Mühlenhaus wirkt einladend und gemütlich: Die Gefache, also die Zwischenräume zwischen den Fachwerkbalken, des langestreckten, zweigeschossigen Fachwerkbaus sind größtenteils mit Stroh-Lehm-Geflecht gefüllt. Auf der von der Erft abgewandten Seite besitzt das Haus eine gemauerte Fassade, an der Westseite fällt ein Backsteingiebel auf. Gedeckt wird es von einem weit überkragenden Satteldach. Grüne Fensterrahmen und -läden runden das Bild ab. Im 19. Jahrhundert kam ein Anbau dazu.
Im Inneren sind trotz allem immer noch die Kölner Decken, vollständig verputzte Balkendecken, bei denen die Enden zwischen zwei Deckenbalken halbrund ausgestaltet sind, zu erkennen. Auch wird die lange und vielfältige Historie des Hauses unmittelbar: Die Mühltechnik mit Mahlstuhl, Hebe- und Wechselgalgen und dem schweren Mühlstein im Obergeschoss ist erhalten, zudem eine Vielzahl historischer Sättel.
Wasserschäden bedrohen die Idylle – retten Sie den Mühlenhof!
Seit den 1980er Jahren schützt ein Damm ein Neubauareal im früheren Schwemmgebiet, wodurch aber die alten Mühlenhöfe den Erft-Hochwassern schutzlos ausgeliefert – was sich im Sommer 2021 in aller Schwere zeigte. Die Flut verwüstete den Hof am Lommersumer Mühlengraben und machte das Haupthaus unbewohnbar. Vor allem das Erdgeschoss des Gebäudes ist stark beschädigt worden, die unteren Fachwerkbereiche teilweise eingeknickt. Ohne die nach der Flut angebrachten Stützpfeiler, würde es zusammenbrechen.
Besonders fatal ist, dass sich das volle Ausmaß einer solchen Katastrophe leider oft erst mit der Zeit zeigt. So war es auch beim Mühlenhof. Die Fachwerkkonstruktion des Gebäudes ist in Mitleidenschaft gezogen worden, der Boden hat sich abgesenkt, besonders im Dachbereich besteht akute Einsturzgefahr – kurzum: beinahe die komplette Substanz ist stark beschädigt, auch oberhalb der Wasserlinie.
Obwohl nach der Katastrophe bereits vieles getan wurde, stehen noch wichtige Schritte bei der Rettung des historischen Fachwerkhauses an. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz möchte bei der Instandsetzung des Tragwerks unterstützen, damit das historische Fachwerkhaus mit seiner traditionsreichen Geschichte gerettet werden kann und die Besitzer bald ihr Zuhause zurückerhalten. Dann könnte hier künftig auch ein Café sowie ein kleines Museum zu seiner Historie entstehen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende beim Erhalt der besonderen Anlage!
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Mühlenhof mit Fachwerk-Haupthaus mit erhaltener Mühlentechnik, vermutlich aus dem 18. Jh., heute Reit- und Pensionsstall, Förderung 2024.
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