Museum St. Marien auf dem Münzenberg - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Errichtet in und um die Krypten einer romanischen Kirche
Es gibt wenige Museen weltweit, die auf oder in mittelalterlichen Mauern liegen und eine 1000jährige Geschichte erzählen. Der Münzenberg in Quedlinburg steht auch deshalb exemplarisch für die deutsche Geschichte - in guten und in schlechten Zeiten.
Bitte spenden Sie für den Erhalt des Museums St. Marien auf dem Münzenberg!
Ein prägendes Element der Altstadt
Der Münzenberg zählt von Anfang an zu den prägenden Elementen der historischen Altstadt Quedlinburgs. Im Jahr 986 wurde auf dem Sandsteinhügel mit der Gründung eines Benediktinerinnenklosters die Klosterkirche St. Marien geweiht. Sie wurde in den Wirren des Bauernkrieges 1525 teilweise zerstört und verfiel danach. Das Kloster selbst bestand bis 1536. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde der Bau zu profanen Zwecken genutzt und mit mehreren Wohnhäusern überbaut.
Einst Ort der Ärmsten der Armen
Ab Ende des 16. Jahrhunderts siedelten sich hier Scherenschleifer, Kesselflicker und Fahrensleute auf dem Bergplateau an. Sie bauten wild durcheinander und auf engstem Raum. Denn auf dem Münzenberg lebten damals vor allem die Ärmsten der Armen von Quedlinburg. Für den Bau der etwa 70 bescheidenen Gebäude nutzten sie die Reste der Klosteranlage. Der Münzenberg wird durch Torwege und schmale Treppen erschlossen. Auch wenn das Mittelalter Anfang des 16. Jahrhunderts endete, hier „überlebte“ es viel länger - rein auf die Lebensumstände bezogen.
Durch die ihrerseits unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkwohnhäuser auf dem Münzenberg wurden die Fundamente und die Krypten der ehemals dreischiffigen Hallenkirche mit Kreuzgratgewölbe erschlossen, und ein Museum ist entstanden - wenn man so will ein Folge eines historischen Zufalls.
Quedlinburg ist seit über 25 Jahren ein wichtiger Förderschwerpunkt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in Sachsen-Anhalt. Doch der Münzenberg selbst und seine Geschichte wurden anfänglich durch das Engagement von Professor Dr. med. Siegfried Behrens erschlossen. Er bekam für seinen Einsatz 2008 den Romanikpreis des Landes verliehen. Denn als der Mediziner hier eine Ferienwohnung mit Blick über die Stadt für sich und seine Frau renovieren wollte, entdeckte er die Reste des Klosters aus Ottonische Zeit. Seitdem hat er einen guten Teil seines Lebens dem Münzenberg und seiner Erschließung gewidmet.
Zusammen unter der professionellen Führung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gelang es ihm, viele Altmieter und -besitzer am Münzenberg zu überzeugen, ihre Häuser und Wohnungen für die historische Würdigung und den Erhalt dieses „Denkmalhorts“ zur Verfügung zu stellen. 2007 bis 2012 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz kontinuierlich Mittel für die Sanierung der Westkrypta der ehemaligen Klosterkirche zur Verfügung. Um das Denkmal dauerhaft zu unterstützen, wurde die „Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg “ unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gegründet.
Die Wiedereröffnung des Museums, das aus der Apsis, der Krypta und Teilen des Kirchenschiffs der ehemaligen St. Marienkirche besteht, fand 2015 statt. Im August 2023 konnte das Münzenbergmuseum sich über eine Erweiterung freuen: Der gewölbte Keller des Hauses Münzenberg 5, der noch aus der Zeit der Klosterkirche stammt, ist in das Museum integriert worden. Drei Freiwillige der Jugendbauhütte Quedlinburg unterstützten zuvor gemeinsam mit einem erfahrenen Handwerker als Anleiter die vollständige Sanierung des Denkmals.
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Dreischiffige Halle mit Kreuzgratgewölbe, Ende 10. Jh., seit Zerstörung der Kirche 1525 durch Wohnhäuser weitgehend überbaut, Förderung 2007, 2009-12
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