Erst kam Luther - dann kamen die Montagsdemonstrationen!
Die Nikolaikirche in Leipzig rückte 1989 in den Fokus der deutschen Öffentlichkeit durch die Montagsdemonstrationen, die im Rückblick betrachtet einen großen Anteil an Wende und Deutscher Wiedervereinigung hatten. Wir erinnern uns an tausende Kerzen des Friedens und ratlose DDR-Vopos (Volkspolizisten) auf dem Kirchplatz. Doch eigentlich ist die zentral in Leipzig gelegene Stadt- und Pfarrkirche St. Nikolai aus dem Jahr 1165 schon viel früher ein Symbol des Protestes gewesen - gegen alte, religiös verkrustete Machtstrukturen. Die Reformation in Leipzig wurde auch in der Nikolaikirche vorangetrieben. Geprägt wird die Nikolaikirche besonders durch den oktogonalen, an das trutzige Westwerk anschließenden Turm mit barocker Haube.
Spenden Sie jetzt für Sakralbauten
Ort der Reformation in Leipzig
1165 bekam Leipzig das Stadt- und Marktrecht verliehen. Die Bürger Leipzigs beschlossen daraufhin eine Kirche zu bauen, die dem Heiligen Nikolaus geweiht sein sollte, dem Schutzpatron der Handelsleute und Reisenden. Heute ist die Nikolaikirche die älteste Kirche Leipzigs. Vom Ursprungsbau blieb allein das romanische Westwerk bis heute erhalten. 1513-25 wurde sie zur spätgotischen Hallenkirche umgebaut.1521 entstand die sogenannte Lutherkanzel, die bis zu einer frühklassizistischen Umgestaltung des Inneren 1785 im Hauptschiff stand und im Gedenken an den Reformator diese Bezeichnung erhielt. Die Reformation wurde in Leipzig 1539 eingeführt. In St. Nikolai durch Pfarrer Johannes Pfeffinger, den ersten Superintendenten der Stadt.
Lutherkanzel begeistert!
1976 wurde die Lutherkanzel abgebaut und in einer Dresdner Bildhauerwerkstatt eingelagert. Heute ist sie nach eingehender Restaurierung wieder in der Nordkapelle der Nikolaikirche zu bewundern. Die Lutherkanzel begeistert durch die herrliche Virtuosität ihre filigranen Formen und Figuren in Sandstein - ein bildhauerisches Meisterwerk des Renaissance. 2018 konnte der historische Glockenstuhl, ein Symbol der friedlichen Revolution, mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz saniert und rekonstruiert werden. In diesem Zusammenhang wurde auch die seit 1917 fehlende Großglocke "Osanna" neu gegossen und läutet nun an ihrem angestammten Ort.
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Nikolaikirche in Leipzig
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Um die Denkmale auf dieser Google Maps-Karte anzuzeigen, ist eine Einwilligung bzw. Veränderung in Ihren Datenschutzeinstellungen erforderlich.
Spätgotische Halle mit älterem Chor und Turmmassiv, 1513-25, Sandsteinkanzel 1521, Förderung 2000, 2018
Adresse:
Nikolaikirchhof
04109 Leipzig
Sachsen
Hinweis zu Cookies
Unsere Webseite verwendet Tracking-Technologien (wie Cookies) und eingebundene externe Inhalte. Diese dienen dazu, unsere Website für Sie attraktiver zu gestalten oder zu verbessern, z. B. indem wir Webseiten-Besuche statistisch erfassen, Reichweiten messen und auswerten können. Diese externen Dienste können ggf. die Daten auch für eigene Zwecke verarbeiten und mit anderen Daten zusammenführen. Das Einverständnis in die Verwendung dieser Dienste können Sie hier geben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung – Ihre persönlichen Einstellungen können Sie jederzeit aktualisieren oder widerrufen.