Pfarrgarten Starkow

Vision in Grün gefragt

Die Backsteinkirche St. Jürgen in Starkow ist heute Teil des reizvollen historischen Ensembles mit Pfarrhaus, Schul- und Küsterhaus, Pfarrscheune, Predigerwitwenhaus und dem historischen Pfarrgarten mit Streuobstwiese.
Die dreischiffige Basilika ist ein reich verzierter Backsteinbau über drei Joche. Vor dem westlichen Giebel sind noch Fundamente eines abgetragenen, vermutlich hölzernen Turms vorhanden. Ein Spitzbogenfries unter der Traufe sowie der Wechsel von Backstein- und Putzflächen gliedern die Fassaden. Um 1300 wurde der polygonale Chor mit fünfseitigem Schluss und großen spitzbogigen Fenstern im frühgotischen Stil angebaut. Das Kircheninnere überwölbt ein Kreuzrippengewölbe. Die Nordwand zeigt eine gemalte Christophorus-Darstellung.

Der erste bildliche Nachweis des Pfarrgartens von Starkow ist der Schwedischen Matrikelkarte aus dem Jahr 1696 zu entnehmen. Das Pfarrhaus befand sich in jener Zeit nahe dem Barthe-Ufer und ist von einem Garten umschlossen, der in seinen Ausmaßen bedeutend geringer war als es das heutige Anwesen ist. Um 1750 wurde an der Wegeverbindung zum alten Friedhof am St. Jürgen Acker das heutige Pfarrhaus im Stil der Zeit errichtet.
Der Pfarrgarten vergrößerte sich. Das Gelände des Gartens wurde durch Aufschüttungen gegenüber dem Niveau der angrenzenden Barthe-Wiesen erhöht, eine topographische Zäsur im Gelände, die bis heute wahrnehmbar ist. Eine größere Umgestaltung des Pfarrgartens erfolgte durch Gottlieb Palleske, Pfarrer in Starkow von 1830-52.

2002 übernahm der Verein "Backstein-Geist und Garten e.V." die Pflege und Weiterentwicklung des Gartens. Nachdem Pfarrgärten heute weitestgehend ihre ursprüngliche Funktion verloren haben, sind Visionen gefragt. 2003 bildete der Garten einen Außenstandort der IGA Rostock.
2011 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für die Staudensammlung zur Verfügung.