Mitten in den Pfälzer Weinbergen, direkt am Muskateller-Wanderweg gelegen, der durch die mit den berühmten Reben bewachsenen Hänge führt, liegt die katholische Pfarrkirche St. Dionysius. Der kurpfälzische Baumeister Kaspar Valerius erbaute sie zwischen den Orten Gleiszellen und Gleishorbach in den Jahren 1746 bis 1748, nachdem die alte Dionysiuskirche auf dem Hatzelberg 1745 wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Pfarrer Florentinius Potner wählte die malerische Lage aus, um dort für die Gemeinden die schlichte Barockkirche zu errichten. Heute wird diese gerne von Touristen besucht und als Hochzeits- und Taufkapelle genutzt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung des Außenputzes dieses markanten Denkmals.
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Dem heiligen Dionysius gewidmet
Die Kirche St. Dionysius ist ein einfacher, barocker Saalbau mit einem von innen halbrunden Chor, der vor allem Platz für die Gläubigen bieten sollte. Ihr Kirchturm auf dem First entstand erst 1836, aufgrund des Erwerbs einer zweiter Glocke. Obwohl sie zu Zeiten der Französischen Revolution sehr gelitten hat, ist ihre Ausstattung noch aus der Erbauungszeit vorhanden: Den Hochaltar schmückt ein Kreuzigungsgemälde, im linken Seitenalter befindet sich eine bewegt drapierte Darstellung der Maria, die in Bretten in Baden im Jahr 1754 entstanden ist. Im rechten Seitenaltar hat ein in der Schweiz erworbenes Standbild des heiligen Dionysius seinen Platz, das aus dem 18. Jahrhundert stammt. Er stellte ursprünglich den heiligen Martin dar, erhielt jedoch ein neues Attribut.
Der heilige St. Dionysius, nach dem das Kirchlein benannt wurde, soll im dritten Jahrhundert vom Papst zur Missionierung nach Gallien entsandt worden sein. Im römischen Lutecia Parisiorum, dem heutigen Paris, war er der erste Bischof. Jedoch wollte man dort nicht den neuen Glauben annehmen, sondern wandte sich gegen ihn und legte ihm ein Martyrium auf, das mit seiner Enthauptung endete – die Legende berichtet, dass er mit dem Kopf unter dem Arm noch sechs Kilometer gelaufen sei, um den Ort auszuwählen, an dem er begraben werden wollte. Nach ihm sind viele Kirchen benannt, was nicht verwunderlich ist, da er als einer der vierzehn Nothelfer verehrt wird. Die Nothelfer werden im katholischen Glauben als Schutzpatrone angebetet. Aber auch mit einem berühmten französischen Weinberg in Burgund wird mit dem Namen Clos Saint-Denis an der Côte d’Or auf den heiligen St. Dionysius hingedeutet. So ist sein Name nicht nur in der Pfalz mit gutem Wein verbunden.
Neu herausgeputzt
Das Kirchlein oberhalb des malerischen Fachwerk-Winzerortes Gleiszellen ist Anziehungspunkt für viele Touristen und Identifikation für die Bewohner der Region. Sein Außenputz ist in der exponierten Stellung sehr dem Wetter ausgesetzt und in die Jahre gekommen. Mit der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz kann die Pfarrkirche St. Dionysius wieder „herausgeputzt“ werden.
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barocker Saalbau, 1746-1748 vom kurpfälzischen Baumeister Kaspar Valerius erbaut, Förderung 2021
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