Rathaus
Rothenburg ob der Tauber, Bayern
© Rothenburg Tourismus Service, W. Pfitzinger

Rathaus

Stolz aus der Blütezeit Rothenburgs

Vor allem in Übersee besitzt Rothenburg einen märchenhaften Ruf: eine Stadt, die sich bis heute durch und durch mittelalterlich präsentiert! So stellen sich Touristen das Europa vor hunderten von Jahren vor. Auch uns Deutsche selbst verzaubert die kleine Stadt hoch oben über dem malerischen Taubertal an der Straße der Romantik, der beliebtesten Ferienroute Deutschlands. Im Zentrum des historischen Rothenburgs liegen der Marktplatz und das Rathaus. Der beeindruckende Komplex ist ein Symbol des aufstrebenden Bürgertums in einer Stadt, die bis zum 30-jährigen Krieg im 17. Jahrhundert eine bedeutende Metropole im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation war. Dementsprechend prachtvoll wirkt das zweiteilige Gebäude.

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Stadtbildprägender Rathausturm

Der Ursprung des Rothenburger Rathauses geht auf die Gotik zurück. Zwischen 1250 und 1400 errichtete man den Ursprungsbau, hierin befindet sich der weitläufige Kaisersaal. Überragt wird der Bau durch den architektonisch bedeutenden Rathausturm mit Aussichtsplattform. Ein Brand zerstörte 1501 große Teile des alten gotischen Rathauses, vor allem den Ostflügel. Sieben Jahrzehnte später entstand an dieser Stelle von 1572-78 der neuere, vordere Renaissancebau und gab dem Komplex sein heutiges Aussehen. Schöpfer war Baumeister Nikolaus Hofmann (um 1510-92) aus Halle. 1681 baute Stadtbaumeister Kaspar Fürlein noch einen Arkadenkorridor an die Gebäudeflanke an. Beide Gebäude sind nur durch einen engen Lichthof getrennt und wirken dadurch optisch eng miteinander verwachsen.

Steinschäden am Treppenturm

Der Renaissancebau mit seiner Schauseite zum Marktplatz hin wird besonders durch die Rathaus-Altane, die Arkadengänge und den Treppenturm gegliedert. Die Rathaus-Altane stehen auf diesen Arkaden. Als Altan bezeichnet man einen Balkon, der nicht aus dem Gebäude hervorragt, sondern auf Säulen oder einem darunter liegenden Gebäudeteil aufliegt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte 2018 die Instandsetzung des Treppenturms. Das Gestein War komplett von Haarrissen durchzogen, durch das Feuchtigkeit ins den Stein eindrang und diesen schädigte. Herausgesprengte Steinteile und Schädlingsbefall am Turmhelm, der eine Kompletterneuerung notwendig machte, waren weitere Maßnahmen der großen Aufgabe.

Anlage aus zwei parallelen Giebelbauten, im Kern um 1370-77, Giebelturm 1558, Osttrakt 1570-72 von Nikolaus Hoffmann, mehrfach verändert, nach 1945 Wiederaufbau, Förderung 2013, 2018

Adresse:
Marktplatz
91541 Rothenburg ob der Tauber
Bayern