Die evangelisch-reformierte Kirche in Ronsdorf ist ein zentraler Punkt im historischen Ortskern der kleinen Gemeinde. Zu ihr gehört auch das gegenüber der Kirche liegende barocke Pastorat. Es wird heute noch in dieser Funktion genutzt und ist das älteste Gebäude der Gemeinde. Es ist eines der wenigen Gebäuden aus der Zeit der Stadtgründung, die den Krieg überstanden haben. Zusammen mit dem ehemaligen Schulhaus von 1827 bilden sie den städtebaulichen Kern Ronsdorfs und sind wichtige Identitätsstifter für die Gemeinde.
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Ein Denkmal des Historismus
Die Geschichte dieses eindrucksvollen Gebäudes ist eng mit der Gründung der Stadt, die heute zu Wuppertal gehört, verbunden: Der Stadtgründer Elias Eller rief 1737 die reformierte Gemeinde Ronsdorf ins Leben. Einige Zeit später – 1855 bis 1858 – wurde auf einem ummauerten, mit Bäumen bestandenen Plateau die Kirche nach Plänen des Ronsdorfer Architekten Engelbert Matthey und des Kölner Dombaumeisters Ernst Friedrich Zwirner gebaut. Auf einem rechteckigen Grundriss errichtet, ist die dreischiffige Saalkirche ein Beispiel neuromanischen Stils im Bergischen Land. Ihr quadratischer Turm schließt mit einem achteckigen Aufsatz und einem Spitzhelm ab. Rundbogenfenster mit Maßwerk, Eckfilialen und Rundbogenfriese gliedern die Außenfassaden des Baus und machen ihn zu einem markanten Element.
Das deutlich vor dem Bau der Kirche errichtete Pastorat (1777/78), ein zweigeschossiges verschiefertes Fachwerkhaus, ist ein regionaltypisches Barockhaus und charakteristisch für die Architektur des Bergischen Landes.
Mehrfach gefördert
Die Verwendung von unsachgemäßem Mörtel während vorangegangener baulicher Veränderungen am Turmmauerwerk verursachte erhebliche Schäden: Es zeigten sich ausgewaschene Fugen, Risse in den Grauwackequadern und herausgefallene Steine, sodass die Statik der Turmfront und der Filialtürme akut gefährdet war. Durch die Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zuletzt 2021, konnten umfangreiche Restaurierungen in Angriff genommen werden: An Turmfront, Filialtürmen, West- und Nordfassade wurden Natursteinarbeiten durchgeführt, beschädigte Steine vereinzelt ausgetauscht, die Verfugungen erneuert und Vierungen an Fehlstellen eingesetzt. Auch sämtliche Fenster konnten restauriert werden und lassen die Kirche in ihrem alten Glanz erstrahlen.
Auch Teile des Pastorat waren in einem desolaten Zustand: Das undichte Dach machte das Wohnen für die Pfarrersfamilie beschwerlich; Wasserflecken zeichneten sich deutlich an den Zimmerdecken ab. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte das Satteldach neu gedeckt werden: Die ortsbildtypische Pfannendeckung ist mit einem Schieferrahmen entlang des Firstes, des Ortgangs und zum Nachbardach abgegrenzt. Die Gaube wurde repariert und neu mit Schiefer eingedeckt.
Durch die Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hat das historische Gebäudeensemble rund um die Ronsdorfer Kirche wieder ein Stück Zukunft erhalten und kann noch lange als Zeuge der Stadt- und Regionalgeschichte wirken.
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Neuromanische Emporenhalle, 1855-58 nach Plänen von Engelbert Matthey und Ernst Friedrich Zwirner, Förderung 2007, 2010, 2014, 2017, 2019, 2021
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