Russisch-orthodoxe Kirche
Bad Ems, Rheinland-Pfalz
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Russisch-orthodoxe Kirche

Der Kurort Bad Ems war im 19. Jahrhundert besonders bei russischen Gästen beliebt. Der Wunsch der russischen Kurgäste nach eigenen Gottesdiensten war den Stadtvätern von Bad Ems bekannt. Die zahlungskräftigen russischen Gäste waren gerne in der Stadt gesehen und sollten sich auch wohl fühlen. Daher gründete man im Jahr 1857 ein Baukomitees mit dem Ziel, das notwendige Geld zum Bau einer russischen Kirche zu sammeln. Die der hl. Alexandra geweihte, russisch-orthodoxe Kirche wurde 1874 bis 1876 am linken Ufer der Lahn errichtet. Sie ist der Märtyrerin Alexandra geweiht, der Gemahlin des römischen Kaisers Diokletian. Gleichzeitig ist die Kirche dem Gedenken der Zarin Alexandra Fjodorovna gewidmet, der Gemahlin des Zaren Nikolaus l. Alexandra Fjodorovna wurde als Prinzessin Charlotte von Preußen, als Schwester Kaiser Wilhelms l., geboren. Der über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes errichtete Kuppelbau entstand, ebenso wie die russische Kirche in Wiesbaden, nach dem Vorbild der Christi Erlöserkirche in Moskau. Die von dem nassauer Architekten Goldmann geschaffenen Entwürfe wurden von dem Bad Emser Bauunternehmer Carl Werner umgesetzt. Die Fassade des massiven zweigeschossigen Putzbaus ist durch ein profiliertes Rundbogenportal betont, das von gestaffelten Drillingsfenster gerahmt und mit durch ein Ochsenauge bekrönt ist. Darüber erhebt sich ein Segmentbogengiebel, den ein russisches Kreuz abschließt. Den von Natursteinpilastern flankierten Mittelteil begleiten schmalere Seitenfelder, die hohe Rundbogenfenster in beiden Geschossen aufweisen und jeweils mit einem kleineren Rundbogengiebel abschließen. Sie sind von polygonalen Laternen mit Zwiebelhauben bekrönt. Über der Vierung erhebt sich auf einer Laterne die Zentralkuppel mit Zwiebelhaube. Im Inneren des Gebäudes befindet sich die Ikonostase. Sie trennt und verbindet zugleich den Gemeinderaum mit dem Altarraum und wurde von dem kaiserlich-russischen Hofschreiner Schrader aus St. Petersburg in Formen des Neobarock angefertigt. Bemerkenswert ist ein Gemälde von Wassily Werestschagin, das die Auferstehung Christi zeigt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat 2001 die Sanierung der Zentralkuppel gefördert.

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Kreuzkuppelbau, 1874-76 nach Entwurf von Ferdinand Goldmann, Förderung 2001

Adresse:
Wilhelmsallee
56130 Bad Ems
Rheinland-Pfalz