Schelfkirche
Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Jörn Lehmann

Schelfkirche

Ein barockes Meisterwerk

Die St. Nikolai-Kirche, auch bekannt als Schelfkirche, liegt in der Schweriner Schelfstadt und zählt zu einer der wenigen barocken Backsteinkirchen in Mecklenburg. Erbaut 1713, ist sie der erste große Kirchenbau Mecklenburgs nach der Reformation und beherbergt noch heute die Gruft der Herzöge von Mecklenburg-Schwerin. Die Kirche zeichnet sich durch ihren einzigartigen, kreuzförmigen Grundriss aus, der als idealer protestantischer Predigtsaal konzipiert wurde. Der Bau der Schelfkirche war für das 18. Jahrhundert technisch äußerst anspruchsvoll, insbesondere aufgrund des weit auskragenden Traufgesimses. Heute ist dieses Gesims einer der Gründe für gravierende statische Probleme, die zu Undichtigkeiten in der Kupferdachdeckung führte. Helfen Sie mit Ihrer Spende, diesen einzigartigen Bau zu erhalten!

Helfen Sie mit Ihrer Spende beim Erhalt der Schelfkirche!


Backsteinmeisterwerk in Gefahr!

Hinweise auf einen Kirchenbau auf der Schelfe finden sich bereits im Jahr 1217. Nach der Verordnung Herzog Friedrich Wilhelms, die Schelfe zur Stadt auszubauen, wurde der Neubau einer Kirche beschlossen – der Grundstein für den heutigen Bau wurde 1708 nach Plänen des Ingenieurs Jacob Reutz gelegt. Nach seinem Tod 1710 wird der Architekturtheoretiker Leonhard Christoph Sturm zum Baumeister ernannt und mit dem Weiterbau beauftragt, doch seine Gestaltung des Innenausbaus weicht von den ursprünglichen Plänen deutlich ab. Fast 150 Jahre später – im Jahre 1858 – wird das Kircheninnere vollständig umgebaut und wieder an den ursprünglichen Plänen von Reutz ausgerichtet.

Die enorme regionalgeschichtliche Bedeutung der Schelfkirche erschließt sich den Besuchern der Kirche durch eine Glastür: Die Kirche diente bis 1813 als Grablege der herzoglichen Familie: In der Gruft unter dem Altar wurden 17 Angehörige der Fürstenfamilie beigesetzt, unter ihnen Herzog Friedrich Wilhelm, Sophie Luise Königin in Preußen und Herzog Christian Ludwig II. Durch das Zumauern eines Luftschachtes während des Kirchenumbaus 1858 wurden die Särge stark beschädigt; eine eigens eingebaute Klimaanlage bewahrt die Gruft in Zukunft vor Feuchtigkeit.

Trotz seiner historischen Bedeutung ist das über 300 Jahre alte Backsteinmeisterwerk in akuter Gefahr. Feuchtigkeitsschäden und ein weitreichender Hausschwammbefall haben die hölzerne Dachkonstruktion stark beschädigt. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Kupferdachplatten für Kriegszwecke entfernt und nur unzureichend ersetzt, was zu massiven Feuchteschäden führte. Erst 20 Jahre später wurde das Dach umfassend saniert, wobei der Hausschwamm entdeckt und bekämpft wurde. Bei einer Begehung im Jahr 2021 wurde der Schwammbefall erneut festgestellt. Mehr als drei Viertel der tragenden Holzkonstruktion sind von Fäulnis erheblich geschädigt, und die historischen Balkenquerschnitte sind teilweise komplett zerstört. Eine Sanierung ist dringend notwendig!

Gemeinsam für die Zukunft der Schelfkirche

Um die Schelfkirche zu retten, sind umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Fünf sogenannte Eiffeltürme stützen derzeit das Dachwerk und das Deckengewölbe ab, während Hydraulikpressen die Konstruktion sanft nach oben stemmen, um die vom Hausschwamm betroffenen Hölzer zu entfernen und zu reparieren.

Diese Arbeiten müssen bei laufendem Betrieb stattfinden, da die Schelfkirche nicht nur ein Gotteshaus mit rund 6.000 Gottesdienstteilnehmern pro Jahr ist, sondern auch eine Konzertkirche mit noch einmal doppelt so vielen Veranstaltungsbesuchern. Helfen Sie mit Ihrer Spende, die Schelfkirche zu retten, damit dieses bedeutende Denkmal erhalten bleibt und weiterhin als Ort der Gemeinschaft und des kulturellen Austauschs dienen kann.

Backsteinkirche, 1713 nach Plänen des Ingenieurs Jacob Reutz erbaut, Kircheninneres 1858 vollständig umgebaut, Förderung 2023, 2024.

Adresse:
Puschkinstr.
19055 Schwerin
Mecklenburg-Vorpommern