Castell'sches Schloss
Remlingen, Bayern
Aussenansicht, Detailaufnahme, Seitenansicht, Sommer, grauer Himmel, Schlosskomplex, weißer Bau, Hauptgebäude, Mittelalter (erbaut 1562), weißer Putzbau, rote Sandsteingewände, Fenster, Rundbogenportal, Nische, Pilasterrahmung, Wappen

Castell'sches Schloss

Am Nordrand des kleinen Ortes Remlingen ließ Graf Heinrich zu Castell ab 1562 eine neue Schlossanlage als Witwensitz seiner Frau Elisabeth von Helfenstein errichten. Seit Ende des 16. Jahrhunderts war das Schloss Hauptsitz der gräflichen Familie. Trotz zahlreicher Veränderungen bis ins 20. Jahrhundert blieb der Charakter eines schlichten Landschlosses mit Neben- und Wirtschaftsgebäuden erhalten. In der etwa rechteckigen, umfriedeten Anlage dominieren der 1565 datierte Weiße und der kleinere, 1578 fertiggestellte Rote Bau – an einem Hang stehende schlichte Putzbauten mit dreigeschossigen Hoffassaden und hohen abgewalmten Satteldächern. 1683 sind sie durch einen massiv gemauerten Gang verbunden worden. Der Weiße Bau gilt in Franken wegen seiner Farbgebung als einzigartig: Der weiße Fassadenputz steht in kräftigem Kontrast zum rotem Sandstein der profilierten Gewände der regelmäßig angeordneten Stockfenster. Sockel- und Hauptgeschoss sind aus Bruchstein, das ein wenig vorkragende Obergeschoss aus überputztem Fachwerk. Nur im Ostgiebel ist prachtvolles Zierfachwerk sichtbar. Im Übrigen blieb der Schmuck des Hauses beschränkt auf rustizierte Ecken, einen rundbogigen Eingang mit dem Allianzwappen der Bauherren und dem Baujahr im Scheitel sowie, fast in der Mitte der Hoffassade, eine von Pilastern eingefasste Wappen- und Inschrifttafel. Dahinter führt durch alle drei Geschosse ein Wendelstein, der im Haupt- und Obergeschoss in einen breiten Flur mündet. Die kleineren Räume an der Rückseite werden durch Korridore, die größeren zur Hofseite zusätzlich durch Enfiladen erschlossen. Die Fenster mit Beschlägen aus dem späten 18. Jahrhundert sind im Zuge der Restaurierung nach innen versetzt und durch moderne Außenfenster geschützt worden. Seit einer Notsicherung 1980 hat der Bau bis in die 1990er Jahre leer gestanden. Schäden an Mauer- und Fachwerk sowie eindringende Feuchtigkeit machten eine umfassende Sanierung und Restaurierung notwendig. Zu den erheblichen Eigenmitteln und stattlichen Zuwendungen des Kreises und des Landes steuerte auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Fördergelder zur umfassenden Instandsetzung bei.

Spenden Sie jetzt für Schlösser & Burgen

Weißer Putzbau von drei Geschossen mit Halbwalmdach, Obergeschoss aus Fachwerk, 1563-65, Förderung 1998/99, 2006

Adresse:
"Weißer Bau" (Schloß 3)
97280 Remlingen
Bayern