Ein Schloss für alle - von der Queen bis zu der Kelly Family
Ob Queen Elizabeth, Königin Silvia, König Juan Carlos I. oder Ronald Reagan - sie alle waren bereits zu Gast in Schloss Gymnich. Die ereignisreiche Geschichte der Wasserburg reicht bis ins Jahr 1354 zurück. Heinrich I. von Gymnich errichtete in dieser Zeit die erste Burg am westlichen Rand von Gymnich, heute ein Stadtteil von Erftstadt. Nachdem die ursprüngliche Anlage 1399 durch den Kölner Erzbischof weitestgehend zerstört wurde, hat man die Anlage in den darauffolgenden Jahren neu errichtet. Jedoch wurde auch dieses Gebäude 1642 bis auf den Südteil des Westflügels durch französische Truppen zerstört. Die heute Anlage stammt daher aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist die Innenausstattung von Gymnich mit den hochwertigen Vertäfelungen, Stuckaturen, Supraporten, Gemälden und Möbeln. Besonders ins Auge stechen die Supraporten, auf denen alle Schlösser des Kurfürsten Clemens August dargestellt sind.
Immer wieder wurde Schloss Gymnich in seiner langwährenden Geschichte renoviert und umgestaltet. So ließ Maximilian Werner von Wolff Metternich die Anlage - insbesondere Park und Vorburg - von 1835-39 umgestalten. Vicomte de Maistre vereinheitliche den Bau barockisierend zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Anschließend kam das Gebäude in den Besitz von Jörg von Holzschuher, der dem Schloss etwas mehr Wohnkomfort durch eine Zentralheizung, neue Stromleitungen sowie durch den Einbau von Bäder und Toiletten verlieh. Von 1971-90 diente Gymnich als Bundesgästehaus. Am 25. August 1989 fand dort auch das Geheimtreffen zwischen dem ungarischen Ministerpräsidenten Németh, Bundeskanzler Helmut Kohl sowie Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher statt.
Der Lauf der Zeit und die zahlreichen Besitzerwechsel sind an dem imposanten Anwesen nicht spurlos vorbeigegangen. Im Juli 1998 erwarb Dan Kelly, Vater der Musikgruppe Kelly Family, das Schloss im Rahmen einer Zwangsversteigerung für 13,1 Millionen DM. Die Kelly Family wohnte dort bis zum Tod des Vaters im Jahre 2002.
Weil die Dachdeckung marode ist, kann Wasser in den Dachraum eindringen, womit die gesamte Konstruktion in Gefahr ist. Auch Mauerwerks- und Putzschäden sowie die mangelhafte Dachentwässerung zählen zu den Mängeln. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt sich an den Restaurierungsmaßnahmen des Schlosses. Dabei unterstützt sie nicht nur die Instandsetzung des Mauerwerks, sondern auch die Sanierung der Fenster. Diese sind zum Teil undicht, weshalb im Inneren Schäden an Parkett und Stuck entstanden sind.
Seit 2014 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz umfangreiche Mittel für Instandsetzung zur Verfügung.
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Ziegelbau mit Mansarddach, 1655, 1738 Erweiterung zur L-förmigen Anlage, Umgestaltungen im 19. und 20. Jh., Förderung 2014
Adresse:
Balkhausener Str.
50374 Erftstadt
Nordrhein-Westfalen
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